Als ich mit meiner Freundin zusammen gekommen bin vor knapp 3 Jahren, war ich selbst psychisch am Boden, da die Vorbeziehung sehr belastend war. Meine aktuelle Freundin kümmerte sich damals rührend um mich, ging für mich einkaufen, bekochte mich, war für mich da. Damals ging es ihr gut und ich bin ihr bis heute sehr dankbar dafür, dass sie das für mich getan hat.
Mittlerweile habe ich die Vorbeziehung längst verarbeitet und bin zurück in alter Bestform, das heißt ich bin energiegeladen und blicke mit Mut in die gemeinsame Zukunft, doch meine Freundin wird seit Monaten immer depressiver. Sie meint, sie fühle sich häßlich und "zu wenig gebraucht", und dass sie Angst davor hat, wenn ich mit Freunden ausgehe oder auch nur meine Familie besuche.
Ich versuche das zu kompensieren, indem ich mit ihr auf Reisen gehe, sie häufig zum Essen ausführe, sie selbst bekoche, ihr Wünsche erfülle, mit ihr trainieren gehe, usw... ich möchte genauso für sie da sein, wie sie am Anfang der Beziehung für mich da war. Aber das alles scheint es nur noch schlimmer zu machen.
Sie meint, ich sei viel weiter als sie und dass sie hinter mir zurück bleibt, aber ich sehe es überhaupt nicht so. Ich sehe uns als Team, das gemeinsam etwas erreichen kann. Sie sieht immer nur meine Größe und ihre eigene Schwäche, möchte sich mittlerweile nichts mehr bezahlen lassen, möchte mich nirgendwo mehr hin begleiten, keine Freunde mehr treffen. Sie isoliert sich vollkommen.
Manchmal sagt sie, sie hätte gerne einen "kaputten Mann, der von ihr abhängig ist", weil ihr das Sicherheit gibt. Das kann und möchte ich aber nicht mehr sein.