„Wenn Eltern die Liebe nicht akzeptieren können – Ein persönlicher Hilferuf“?
Seit etwa sechs Monaten bin ich in einer Beziehung mit einem Menschen, der mir sehr wichtig ist. Wir geben uns gegenseitig Halt, wachsen gemeinsam und lernen voneinander. Und doch trägt diese Liebe ein riesiges Gewicht – nicht wegen ihm, sondern wegen dem, was sie in meinem Elternhaus auslöst: Ablehnung.
Meine Eltern wissen nichts Genaues von meiner Beziehung – und ich habe große Angst davor, dass sie es erfahren könnten. Denn jedes Gespräch über Nähe, Vertrauen oder mein eigenes Leben endet meist in Missverständnissen, Kritik oder Ablehnung. Ich fühle mich wie ein Kind, dem man nie zugetraut hat, etwas selbstständig entscheiden oder durchstehen zu können. Mein Freund hat mir einmal gesagt, dass ich vielleicht nie die Chance hatte, im Leben etwas ganz allein zu meistern – weil immer jemand da war, der über mich bestimmt hat.
Diese Erkenntnis hat mich tief getroffen. Und jetzt, wo ich jemanden an meiner Seite habe, mit dem ich wachsen möchte, stehe ich genau an dem Punkt, an dem ich Entscheidungen selbst treffen müsste – aber mir fehlt oft der Mut. Ich schlafe schlecht, habe Angstzustände, bin innerlich unruhig. Ich habe das Gefühl, dass die Beziehung zu meinen Eltern dabei ist zu zerbrechen. Und gleichzeitig will ich nicht wieder mein eigenes Leben aufgeben, nur um ihre Zustimmung zu erzwingen.
Ich frage mich:
🔹 Muss Liebe von anderen akzeptiert werden, um richtig zu sein?
🔹 Wie kann man den Mut aufbringen, für sich selbst einzustehen – gerade, wenn man es nie gelernt hat?
🔹 Hat jemand von euch etwas Ähnliches erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich schreibe diesen Text nicht nur, um mir selbst Luft zu machen, sondern auch in der Hoffnung, von anderen zu hören. Vielleicht von Menschen, die sich in einem ähnlichen Zwiespalt befinden oder befunden haben. Ich weiß, ich muss einen Weg finden, der sich nicht wie ein Verrat anfühlt – weder an mir noch an meiner Familie. Aber ich weiß auch: Ich will nicht länger in Angst leben.
Danke fürs Lesen. Und danke an alle, die ehrlich antworten.