Ich freue mich, hier zu lesen, dass mich jemand versteht. Meine Schwiegermutter hat meine Tochter an ihrem 7. Lebenstag gehalten und es hat mir das Herz gebrochen. Also es ist wirklich ein tiefer, seelischer Schmerz entstanden. Das muss respektiert werden, egal, ob es irgendeiner Ratio oder Wünschen von frischen Großeltern entspricht. Ich hab ihr eine Woche später gesagt, dass ich im Nachhinein gemerkt habe, dass es zu früh für mich war und das hat sie voll respektiert. Es war mein Fehler, dass ich es zugelassen habe. Ich tue mir mit ihr generell schwer, meine Grenzen zu wahren, weil sie unbewusst öfter mal unabsichtlich übergriffig ist. Dass sie außer meinem Partner der erste andere Mensch war, der sie gehalten hat, tut mir einfach weh. Und ich sage ganz ehrlich, wenn es meine Mutter gewesen wäre, wäre es vielleicht anders gewesen. Das ist nun mal so und heißt nichts böses gegen die Schwiegereltern. Die ersten Tage nach der Geburt sind so heilig und ich war als neue Mama so offen und verwundbar. Ich schäme mich fast dafür, dass mir das noch immer so weh tut, obwohl es nun schon fast 3 Monate her ist und wir es dann eh geklärt haben. Inzwischen darf sie und auch andere Menschen das Baby sehr gerne halten. Das war echt einfach in den ersten Tagen so.

Wir hatten übrigens eine Hausgeburt, das heißt, sie war tatsächlich der 3. Mensch, der meine Tochter berührt hat, weil auch unsere Hebamme ganz wundervoll achtsam mit dem Thema war.

Also ja, vielleicht kann es helfen, das Verständnis für diese so unendlich sensible Phase für die Mutter zu stärken, dass ich das hier schreibe. Mir hilft es auf alle Fälle, das auch zu teilen, um es zu verarbeiten und hoffentlich bald in Liebe betrachten zu können.

Für Männer ist es, denke ich, manchmal schwer zu verstehen, wie sich eine Frau nach der Geburt fühlen kann. Ich konnte es meinem Mann leider nicht gut klar machen und er hat unsere Tochter dann, als sie ohne mich spazieren gingen, seine Halbschwester im Tragetuch tragen lassen. Das war auch sehr schmerzhaft für mich. Vor allem, weil ich eigentlich mitgehen wollte, sie aber nicht auf mich gewartet haben, und dann haben sie am weg getauscht, wer die kleine trägt.

Das klingt alles in manchen Ohren bestimmt wie eine Lappalie und ich höre schon die Stimmen, dass ich mich nicht so anstellen soll. Aber in meinem Herzen tut all das noch sehr weh.

Wer auch immer das liest, danke fürs Lesen und vielleicht kann es ja ein Bewusstsein dafür wecken, wie schlimm diese Unachtsamkeit der ganz jungen Mutter-Kind-Bindung gegenüber sein kann.

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