Hallo, nein, wird man nicht. Es ist eher so, dass es alle ätzend finden, wenn irgendjemand sein Geld raushängen lässt. Ich bin jetzt das fünfte Jahr in Salem und habe ein Stipendium, weil meine Eltern nicht mal gut verdienen. Wichtig ist, dass Du Dich im Internat einbringst und was für die Gemeinschaft machst. Viel Erfolg.

P.S. Gerade sehe ich, dass in der aktuellen ZEIT (7.2.13) Andro aus der Oberstufe interviewt wurde. Da steht: "Da das nicht reicht, muss Andro in den Ferien ebenfalls arbeiten. Er kellnert, hilft im Schwimmbad – und es ist wahrscheinlich, dass die meisten seiner Mitschüler ihren Urlaub mit entspannenderen Aktivitäten verbringen. Andro schaut sich im Eingangsbereich der Oberstufe um: Zwei Tische weiter diskutieren ein paar Mädchen auf Englisch, sie sind edel angezogen. Am Nebentisch lassen sich gerade zwei ganz in Schwarz gekleidete Russen nieder und fangen an, auf einem iPad Schach zu spielen. Andro grüßt sie und lächelt verschämt, dann senkt er den Blick. »Wenn wir im Sommer in die Stadt fahren, können andere viel mehr Geld ausgeben als ich«, sagt er. »Da fühle ich mich schon anders.« Am Verhalten seiner Mitschüler spüre er aber nicht, wer mehr oder weniger Geld habe. Natürlich: Da gebe es eine Ausnahme, eine kleine Gruppe, aber gebe es die nicht in jedem Internat? Andro weiß, dass die Nichtstipendiaten ihm gegenüber einen Vorteil haben. Sie sind durch das Geld ihrer Eltern abgesichert. Schaffen sie hier die Schule nicht, gehen sie auf ein anderes Internat. Wenn Andro scheitert, muss er an seine alte Schule zurück, kann nicht an einer guten ausländischen Universität studieren – all die Mühen seiner Eltern, das Schulgeld aufzubringen, wären umsonst gewesen. Er weiß, Salem ist eine Chance, die einzige, und die muss er nutzen."

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