Hallo Du,
folgende Geschichte ist vielleicht eine gute Geschichte für deinen Deutschunterricht, aber ganz besonders möchte ich sie dem User erweh widmen.
Der kleine Eisbär schaut sich verwundert um. Wo ist er denn plötzlich gelandet? Es ist so dunkel um ihn herum. Der kleine Eisbär bekommt Angst. Er schaut nach oben. Die Sterne leuchten, es sind so viele, es sieht so aus, als würden sie funkeln und glitzern um den kleinen Eisbären zu beschützen. Jetzt fühlt sich der kleine Eisbär besser. Mit unsicheren Schritten tapst er los. Den Schnee unter seinen Füßen spürt der kleine Eisbär dank seines dicken Fells nicht. Der kleine Eisbär gelangt ans Wasser. Vorsichtig hält er eine Pfote in das eiskalte Gewässer. Das findet er lustig, deshalb hält er seine kleinen Eisbärenpfoten nun ganz ins Wasser. Langsam folgt der Oberkörper, dann taucht er mit dem Kopf unter. Erstes Hinterbein, zweites Hinterbein und das Stummelschwänzchen zu Allerletzt. Der kleine Eisbär taucht immer tiefer. Mit seinen kleinen Pfoten paddelt er immer schneller, vergnügt versucht er, mit seinem Stummelschwänzchen zu wackeln. Doch plötzlich prallt er mit seinen Pfötchen gegen eine massive Betonwand. Hatte Mama dem kleinen Eisbär nicht immer erzählt, das Meer wäre unendlich tief und groß? Der kleine Eisbär klettert mühsam aus dem Wasser. Seine rechte Vorderpfote tut ihm weh, damit ist er gegen die Betonwand geprallt. Er nimmt sie in den Mund und kaut ein wenig daran. Jetzt geht es dem kleinen Eisbären schon viel besser. Vorsichtig tapst er am Wasser entlang. Da, vor ihm steht eine große Felsenhöhle. Der kleine Eisbär geht hinein. Da liegen ja Fische auf dem Boden! Lecker! Dabei hatte Mama dem kleinen Eisbären gesagt, dass sich ein Eisbär seine Nahrung selber fangen muss. Der kleine Eisbär lässt es sich schmecken. Und weiter geht seine Reise. Seine Schritte knirschen, er sinkt in der dicken Schneedecke fast ein. Der kleine Eisbär geht immer schneller, langsam bekommt er wieder ein wenig Angst. Seine Mama ist immer noch nicht in Sicht. Auf einmal hält der kleine Eisbär an. Er steht vor einem hohen, unüberwindbaren Metallzaun. Das ist das Ende seines Ausflugs. Der kleine Eisbär ist sehr verwundert. Seine Mama hat ihm immer versichert, dass es in der Natur keine Grenzen gibt. Da hört der kleine Eisbär Schritte hinter sich. Er dreht sich um. "Hallo Bob, hast du dich schon gut eingelebt?" Zwei große Hände heben den kleinen Eisbären hoch und halten ihn fest. Der kleine Eisbär wimmert leise. Das hier ist nicht sein Zuhause. Er vermisst seine Mama und möchte hier weg. Die Stimme, die zu den kräftigen Händen gehört, sagt:"Du musst keine Angst haben, Bob. Dir wird nichts passieren. Meine Güte, die Idee, Eisbärenkinder aus der Antarktis zu holen, war wirklich Gold wert. Die Besucher lieben dich jetzt schon!" Der kleine Eisbär schaut wehmütig in den Sternenhimmel, als er fortgetragen wird. Trotz seines jungen Alters hatte er verstanden: Seine Mutter und seine Heimat würde er wohl niemals wiedersehen. Die großen Hände bringen den kleinen Eisbären in einen kleinen Raum mit ein wenig Schnee am Boden und einer riesigen Glasscheibe neben der Tür. Die Hände setzen den kleinen Eisbären vorsichtig auf dem Boden ab und fassen seine Pfoten an. Der kleine Eisbär wird geblendet. Vor der Glasscheibe sieht er noch mehr Hände, die Apparate festhalten, und ihn mit den Blitzen blenden. Der kleine Eisbär hört viele Stimmen:" Wie süß, ein Eisbärenbanhy!" "Seht nur, das Baby winkt uns zu!" "Wie niedlich es guckt!" Die Hände setzen den kleinen Eisbären imnmer wieder anders hin, mal muss er mit Hilfe auf den Hinterpfoten stehen, mal auf dem Bauch liegen, mal bewegt die Hand die Pfoten des kleinen Eisbären nach links und rechts. Und immer wieder wird der kleine Eisbär geblendet. Irgendwann ist das endlich vorbei, die Hände packen den kleinen Eisbären und bringen ihn an den Ort, den er kurz zuvor erkundet hat. "Das hast du toll gemacht, Bob, der Zoo wird mit dir eine Menge mehr Eintritt als sonst einnehmen!" Die Hände lassen ihn los und der kleine Eisbär purzelt auf den Boden. Vorsichtig steht er auf und tapst zu der Felsenhöhle, die ihm jetzt den einzigen Schutz bieten kann. Als er in der Höhle ankommt, spürt er, dass er nicht alleine ist. Ein großer Eisbärenkopf lugt um die Ecke und beschnüffelt den kleinen Eisbären. Dann kommt der große Eisbär ganz aus seinem Versteck heraus. Er stupst den kleinen Eisbären an und führt ihn so tiefer in die Höhle hinein. Dann lässt sich der große Eisbär auf einem Felsblock nieder, der wohl sein Schlafplatz ist. Der kleine Eisbär macht es ihm mit einem anderen Felsblock nach. Er kuschelt sich eng an den großen Eisbär, und kurz bevor er einschläft, denkt er:"Wenigstens habe ich hier schonmal einen Freund gefunden. Egal was kommt, ich werde es durchstehen. Auch wenn ich meine Mama vermisse, ich gebe nicht auf." Mit einem zufriedenen Grunzen schläft der kleine Eisbär ein.
So, das wars. Vielleicht etwas naiv, aber dafür hat die Geschichte einen großen Niedlichkeitsfaktor. :)
Liebe Grüße, JennyHerzchen