werde ich jemals lernen meinen Stiefkind zu mögen?

Hallo! Ich bin seid gut 2 Jahren mit meinen Freund zusammen. Er hat einen 4 jährigen Sohn. Und ich kann für dieses Kind einfach keine Sympathie aufbauen. Ich hab schon vieles Versucht. Spielen, Zeit allein verbringen, trösten usw. Das Kind lebt bei der Mutter und kommt jedes zweite WE und jeden Donnerstag zu uns. Ich ertrage die "Erziehungsmacken" der Kindesmutter nicht. Sie ist psychisch sehr labil, zeigt dem Kind keine Grenzen auf und hat, wie sie sagt, dem Kind ein schlechtes Gewissen gegenüber, wenn sie Regeln setzt. Mein Freund ist schon teilweise selbst genervt von dem Kind. Er hat versucht mit der Mutter zu sprechen, um ein gemeinsames Erziehungskonzept zu entwickeln. Aber irgendwie funktioniert es nicht. Klar, find ich es auch manchmal noch schwer, dass er ein Kind mit ihr hat oder auch die Mutter für immer eine Rolle in unserem Leben spielen wird......jedoch das Kind macht mir mehr zu schaffen. Wir haben oft über Trennung gesprochen und so ganz weg sind wir davon noch immer nicht. Ich habe für mich jetzt eine Entscheidung getroffen. Wenn das Kind zu uns kommt, verlasse ich meist die Wohnung oder schlafe bei meiner Freundin oder gehe in ein anderes Zimmer um dort zu arbeiten. Wenn wir uns doch mal über den Weg laufen, kommunizieren wir normal miteinander. Mir geht es sehr gut damit. Aber so wirklich optimal ist das irgendwie nicht?!??! Konntet ihr das Stiefkind irgendwann annehmen und lieben?!? Schöne Grüße

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Vielen Dank für die netten Antworten.

Ich habe schon so oft versucht Mitgefühl für das Kind zu empfinden, teilweise gelang mir das auch. Bloß ist der kleine wirklich schlimm. 

Ich habe ihm zum Beispiel erklärt, dass er ganz vorsichtig mit meiner Schwester umgehen muss, da sie Schwanger ist. Er ist sonst sehr Distanzlos und klammert sich an jedem x-beliebigen Menschen fest. Er erträgt es nicht, wenn er nicht im Mittelpunkt steht und fing plötzlich an, an meiner Schwester hochzuklettern. Naja und solche Geschichten häufen sich. Mein Freund mag gar nicht mit ihm unter Leute gehen. Zu Hause bei uns läuft es dann ähnlich und das dann den ganzen Tag. Ich war schon bei der Erziehungsberatung, weil es mir am Herzen lag, etwas zu ändern. Im Moment bin ich einfach alle. Mein Freund versucht ja auch zu "erziehen" mit viel Einfühlungsvermögen, Ruhe und Konsequenz.....aber es läuft doch alles ins Leere. 

Ich weiß ja auch, dass der kleine durch die psychisch Verfassung die Mutter und die Trennung der Eltern schon ein schweren Start ins Leben hatte. Und ja, ich habe wirklich versucht so etwas wie Liebe zu ihm aufzubauen, aber es klappt nicht.... :-( Jetzt möchte ich halt mal primär an meine Beziehung und an mich denken. Ich fühle mich wohl, wenn ich "ausreiße" wenn der kleine da ist. Mein Freund ist zwar glücklich, dass ich nun endlich wieder unbeschwerter bin. Er versteht auch, dass ich das mache. Er sagte ja selbst oft, dass er froh ist, wenn das WE vorbei ist. 

Ich fühle mich halt als die böse Stiefmutter, die ihren Pflichten nicht nachkommt. Oft denke ich, dass  es meine Verantwortung ist irgendwie auch so eine Art Mutter zu sein, weil ich eine Beziehung mit einem Mann eingegangen bin, der ein Kind hat. An anderen Tagen denke ich "Nein", das ist deren Kind und es reicht, wenn ich dem Kind höflich und freundlich gegenübertrete, wenn wir uns über den Weg laufen. 

Habt noch einen schönen Abend

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