Beziehung ende cousins verwandten väterlicherseits?
Beschreibung der Situation

Ich habe seit meiner Kindheit belastete Beziehungen zu einem Teil meiner väterlichen Verwandtschaft. Es gab wiederholte Konflikte, Ausgrenzung und auch gezielte Falschinformationen, die mein schulisches und privates Leben negativ beeinflusst haben.

Meine Familie (Eltern und Geschwister) wurde in Deutschland von Papas Verwandten zwar teilweise unterstützt, aber die Hilfe war oft mit Bedingungen oder Demütigungen verbunden. Gleichzeitig kam es zu Gerede, Beleidigungen und einer deutlichen Ablehnung – sowohl wegen unseres Glaubens (Zeugen Jehovas) als auch wegen persönlicher Unterschiede.

In den letzten Jahren versuchte ich mehrfach, über meine Cousins und Cousinen (u. a. Arman und Ani) wieder Kontakt aufzubauen. Doch anstatt eines respektvollen Austausches kam es zu Provokationen, Beleidigungen und einem ständigen Vergleich mit anderen Familienmitgliedern. Auch persönliche Informationen wurden ohne mein Einverständnis weitergegeben, was Vertrauen zerstört hat.

Heute habe ich den Kontakt zu dieser Seite der Familie abgebrochen, um meine eigene Würde und Ruhe zu bewahren. Ich wünsche mir keinen Streit mehr, sondern lediglich Respekt vor meiner Entscheidung, Distanz zu halten.

Was würdet ihr tun wenn ihr solche Verwandten hättet die euch am Anfang viel geholfen haben und dann nachhinein anfangen haben euch hinter den Rücken zu reden, über euch zu verbreiten und euch demütigen? Es sei leben Privatsphäre Schule oder sonstiges und dann plötzlich seit Jahren einen beleidigenden Wort als Hexe (auf russisch Weise Damavoika) nennen.

...zum Beitrag

Du schreibst, dass Hilfe in eurer Familie mit Demütigungen und Beleidigungen verbunden war. Das ist keine Hilfe, und das ist keine Familie. Das ist Machtausübung. Du bist schwach und brauchst Hilfe, und sie fühlen sich stark und denken dass sie Macht über dich haben, weil sie dir Hilfe gewähren. Das muss sich niemand bieten lassen, auch nicht von der eigenen Familie. Niemand muss sich beleidigen und demütigen lassen. Du fragst, was wir tun würden, und ich finde deine Entscheidung richtig. Du musst auf dich selbst achten.

...zur Antwort

Weil der Kopf langsam ist und das erst verstehen muss. Annahmen über einen selbst, insbesondere wenn sie seit der Kindheit bestehen, sind sehr stabil. Sie bilden das Fundament dessen, was wir unsere Identität nennen, und wenn darin eben "geschrieben" steht, das du hässlich bist, weil dir das als Kind immer gesagt wurde, dann glaubst du das auch irgendwann, so sehr dass dich fast nichts vom Gegenteil überzeugen kann. Auch wenn das gar nicht stimmt.

Aber du kannst lernen, dass du dich verändert hast bzw. verändern kannst. Das Gehirn ist auf Effizienz getrimmt und daher ein "Mangel-Organ", das heißt, es achtet vor allem auf das, was nicht so gut läuft. Denn die Sachen, die gut laufen, muss man ja nicht optimieren, also nimmt das Gehirn die gar nicht so sehr wahr. Du kannst deinem Gehirn aber beibringen, das wahrzunehmen. Zum Beispiel indem du Fotos von besonders gelungenen Styles / Outfits machst, die du dir später angucken kannst. Dann wird dir auffallen: "Ach, da sehe ich aber gut aus!" Oder dass du nicht verlegen abwinkst, wenn dir jemand heute ein Kompliment machst, sondern es bewusst annimmst und schlicht "danke" oder so sagst.

"Hässlich" ist außerdem Ansichtssache. Gerade Jugendliche sind da sehr kompromisslos und bezeichnen alles, was anders ist als das, was sie täglich auf Instagram und co. sehen, als hässlich, aber das stimmt nicht. Finde dein eigenes "Schön"; es kann dir wirklich vollkommen egal sein, was andere dazu sagen, solange DU das schön findest. Ich weiß, wie sich das, besonders für sehr junge Leute, anhört, aber es ist die Wahrheit. Wahre Freiheit erfährst du erst, wenn dir das Urteil der anderen egal wird. Probiere dich aus, erfahre, wie sich dieses oder jenes anfühlt, finde dich selbst - alle anderen gibt es nämlich schon.

...zur Antwort

Wenn du dich so schlecht fühlst, wenn du zur Schule gehen musst, wird das Gründe haben, und die sollte man nicht ignorieren. Ich finde es enorm gut, dass du dir trotzdem Gedanken um deine Zukunft machst und sogar schon einen soliden Plan hast. Du bist jung; ganz zur Not kann man alles auch später noch machen / nachholen, wenn es sich doch ergeben sollte, dass du eines Tages studieren willst. Das muss nicht alles jetzt sein.

Wenn du etwas Kraft dazu hast, schau aber auch mal hin, warum du dich in der Schule so schlecht fühlst. Denn es werden dir immer wieder im Leben "schulische" Situationen begegnen, und da wäre es gut, zu wissen was dich daran so stresst. Diese Frage könntest du z.B. auch bei Krisenchat bearbeiten, da sitzen ausgebildete Leute, die dir darüber vermutlich mehr sagen können als wir hier.

Zusammengefasst ist es natürlich deine Entscheidung, aber es ist wichtig, auf das eigene Gefühl zu hören.

...zur Antwort