Dies ist meine Geschichte. Möge sie gut enden.
Jimivi Inkres
Ich wusste das Benhazin ihn mir gestohlen hatte. Wie könnte es auch anders sein. Mutter hatte mir zu meinem 11. Geburtstag ein Notizbuch geschenkt, mit richtig schönem aufwändigen Stoffbezug und bunten strahlenden Farben. Ich liebte es vom ersten Augenblick an und nahme es überall mit hin, zum Schlafen, Essen, ja, sogar beim Waschen konnte ich mich nicht trennen. Ich wusste natürlich, dass es sehr teuer gewesen seien musste und passte deshalb nur noch mehr darauf auf. Benhazin interessierte sich nicht für so etwas, er sagte, er wäre viel zu männlich für solch einen Kinderkram, dass wäre etwas für kleine Jungen wie mich. So redete er immer, also war das nichts neues für mich. Wenn irgendjemand seine neuen Schuhe oder Holzplatten vermisste, konnte man sich schon denken, wer sie einem genommen hatte. Das konnte er gut, Dinge die ihm nicht gehörten in Anspruch nehmen und innerhalb von 5 Stunden (höchstens!!!) auf dem Markt verkaufen. Einmal, ich war gerade sieben geworden, hatte ich eine Packung Buntmalstifte gefunden, sie hatten verdreckt im Schlamm gelegen und wäre ich nicht im richtigen Moment über einen Stein gestolpert und auf den dreckigen harten Boden gefallen, wären sie nie entdeckt worden. So konnte ich sie jedoch finden und weil es das erste Mal war, dass ich etwas Wertvolles besaß, hatte ich noch keine Bekanntschaft mit den Neigungen meines Bruders machen müssen. Als ich dann jedoch am nächsten Tag ohne die Box aufgewacht bin und auf dem Marktplatz einen grinsenden Jungen sah, der verdächtig nach Benhazin aussah und einem reichem Europäer meine Stifte in die Hand drückte, atmete ich einmal tief die stickige Luft ein und schlug ihm mitten ins Gesicht. Nicht dem Weißem, sonst könnte ich jetzt wohl kaum noch diese Worte schreiben, sondern Benhazin. Er hatte es verdient, da bin ich mir noch heute sicher. Leider hatte ich danach ein blau angeschwollenes Gesicht, eine Platzwunde und meine Knie sahen irgendwie eingedetscht aus. Seitdem ließ ich ihn tun und lassen was er wollte, ich akzeptierte sein Verhalten nicht, das wäre der falsche Begriff, mir war es nur egal was er tat und wo er irgendwann damit landen würde. Damit er mir jedoch nicht immer alles nahm was ich neu erobert hatte suchte ich nach allerlei Orten, die sich gut als Verstecke taugen würden. Dabei hatte ich nicht wirklich viele Auswahlmöglichkeiten, unser kleines Haus maß schließlich nur ein paar Quadratmeter und es gab nicht viele dunkle blickgeschützte Ecken. Im Laufe der Jahre entwickelte sich bei mir ein herausragender, man könnte sagen, sechster Sinn, der mir half versteckte Fächer zu finden und Plätze ausfindig zu machen, die anderen verborgen bleiben. Wenn ich jedoch trotz alledem kein Geheimfach entdeckte improvisierte ich mithilfe von Stoffresten und Klebeband und baute mir daraus einen Schlupfwinkel.
Schreibt einfach mal Verbesserungsvorschläge hin und was ihr so davon haltet ;)
LG