Also. Ich mach mir jetzt schon länger Gedanken über die einzelnen Religionen, v.a. aber über die Weltreligionen wie das Christentum (insbes. Katholizismus, da ich in diesen "hineingeboren" wurde, sozusagen; und den Islam, da meine Mutter, zwar nicht praktizierende - aber doch, Muslima ist).
Ich wurde also katholisch erzogen, habe die Kommunion, Konfirmation und das ganze drum und dran in meinen Kindheitsjahren mitgemacht. Damals hab ich mir noch nicht viel Gedanken über die Glaubwürdigkeit des ganzen gemacht. Das ganze wurde bei uns damals sogar mehr oder weniger durch die Schule unterstützt und war halt einfach in diese Gesellschaft einzuordnen.
Je älter ich aber wurde, desto mehr habe ich mir Gedanken über die Hintergründe von bestimmten Bräuchen und Normen gemacht; nicht zuletzt durch mein rechtswissenschaftliches Studium, das ich vor einem Jahr angefangen habe.
Mir wurden gewisse Parallelen zwischen Recht/Gesetzen und diesen Normensystemen (Religionen) bewusst; ergibt ja auch irgendwie Sinn. Gibt ja sowohl im Recht als auch in Religionen gewissen Gebote und Verbote. "Wenn du das machst ... dann passiert das". Die Sanktionen im Recht sind ja die durchsetzbare Zwangsgewalt und in Religionen heißt es ja des öfteren, wenn du sündigst (assoz. im Recht: wenn du eine bspw. Straftat begehst) dann landest du - jetzt ganz plump gesagt - in der Hölle oder halt nicht im Paradies.
Etwas anderes, was mir immer wieder zu Denken gibt ist, dass in Religionen ja viele moralische Grundsätze gelehrt werden. Man soll keinen Sex vor der Ehe haben, soll sich (bspw. im Islam) als Frau nicht freizügig kleiden bzw. möglichst bedeckt etc. etc.
--> DOCH: Hat das bei genauerer Betrachtung nicht einen tieferen Sinn, als dass es schlicht und einfach nur eine Sünde wäre und man damit schlecht vor Gott/Allah dasteht (sozusagen)?
Man überlege: Früher war es problematisch, wenn man viele wechselnde Geschlechtspartner hatte (mögliche Schwangerschaft --> uneheliche Kinder hatten ja zT weniger Rechte; insbes. wenn die Mutter einem niederen Stand angehörte oder im Röm. Reich vielleicht sogar Sklavin war; die Verhältnisse waren ja immer einfacher, wenn man verheiratet war, sprich einfach wusste, wer wem unterzuordnen ist bzw. wo man hingehört; ein anderer Aspekt könnte ja auch noch der gesundheitliche sein).
Ich will jetzt da nicht zu weit ausholen, würde in der Länge ausarten. Habe jetzt versucht mich kurz und bündig zu halten.
Fazit: Ich bin immer mehr der Meinung, dass die einzelnen Religionen vielmehr Tradition sind, eine Art Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu demonstrieren (es ist ja bekanntlich bewiesen, dass Menschen irgendwo dazugehören wollen). Die wenigsten Christen (v.a.) heutzutage praktizieren (Ostern, Weihnachten) wirklich noch aus Liebe zu Gott/Jesus. Meiner Meinung nach wenige Moslems praktizieren wirklich den "reinen" Islam aus Gründen der Religion sondern vielmehr aus gesellschaftlichen Gründen --> Zugehörigkeit und weil "es sich so gehört".