Hey,
ich bin vor etwa einem Jahr selbst in einem richtigen Loch gewesen. Zu dieser Zeit war ich 15 und habe zusätzlich noch Depressionen diagnostiziert bekommen. Gerade in der Schule ist es mir dabei immer extrem schwer gefallen, da die meisten meiner Freundinnen mich fallen gelassen und nicht einmal ansatzweise unterstützt sondern runtergemacht haben.
Der Zeitpunkt wo sich alles dem Guten zugewendet hat, hat tatsächlich erst dann begonnen, als ich die Menschen, die mir nicht gut tun aus meinem Leben entfernt habe. Das war damals extrem schwierig für mich, weil ich gerade eben in der Schule viel alleine war, meistens keinen Partner für Gruppenarbeiten hatte und in der Pause immer alleine war. Gleichzeitig hat mir diese Zeit aber auch gelehrt mit mir alleine klarzukommen. In jeder Pause habe ich mehr gelernt mich zu respektieren, zu mögen und meinen Wert zu erkennen. Dadurch bin ich viel selbstbewusster geworden, denn ich habe im Endeffekt durch diese ganzen Kontaktabbrüche nichts verloren. Was ich immer noch ziemlich krass finde, ist, dass ich durch diese Zeit charakterlich extrem gereift bin und eine sehr gute Menschenkenntnis besitze, da ich die Personen in meinem Umfeld aus distanzierter Perspektive beobachtet habe und dadurch verschiedene Verhaltensmuster, Unsicherheiten, Neid oder Manipulation sofort erkenne. Ab dem Zeitpunkt habe ich dann auch wieder mit Dingen, wie beispielsweise dem Lesen begonnen, die mich extrem begeistern konnten. Ich habe dann auch richtig gemerkt, wie ich wieder aufblühe und regelrechte Lust und Motivation bekommen habe, noch ein paar Dinge an mir zu ändern. Ich habe neue Klamotten ausprobiert, die Haare angefangen beispielsweise offen und mit Wellen zu tragen und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Auch Sport macht mir mittlerweile wieder echt Spaß. Ich bin zwar immer noch nicht der größte Fan von Fitnessstudios, da ich dafür einfach noch ein bisschen zu große soziale Ängst habe, aber gerade das Joggen in der Natur gibt mir echt viel. :)
Ich denke also, dass du gerade zu Beginn nichts erzwingen solltest. Wenn ich an meine schlimmen Phasen zurückdenke könnte ich mir nie vorstellen Sport zu treiben. Deshalb wäre meine Idee, dich erstmal mit dir und deinem Umfeld auseinanderzusetzen (Du musst das natürlich nicht so radikal machen wie ich) und dann kommt die Motivation von ganz alleine. Gerade wenn man sich erst mal mit sich selbst beschäftigt und tief in sich hinein hört, weiß man was die richtigen Methoden sind und findet seine eigene Routine, die einem guttut.
Ich wünsche dir alles Gute!
Isabell