Leider viel persönliche Erfahrung als Betroffene.
Ging schon im Kindergarten los (als Kind mit Brille + brillenpflaster hat man kein leichtes Los)... Es zog sich über die gesamte Schullaufbahn durch.
Danach ab der 1. Ausbildung wurde es minimal besser... Es gab immer viele Leute die sich regelrecht das "Maul über mich zerrissen haben". Auf der anderen Seite gab's dann aber auch Personen mit denen ich gut zurecht kam und teils auch anfreunden konnte. Fachoberschule lief ähnlich, ein Großteil der Personen mochte mich nicht, ich hatte aber immer mindestens 1 vertrauenswürdige bezugsperson darunter und hab mich einfach auf die Menschen konzentriert, die ich mochte.
Im Studium hab ich tatsächlich mal kein Mobbing erfahren.
Im Arbeitsleben habe ich fast ausschließlich Extreme erlebt: man hat ein super Team mit netten hilfsbereiten Kollegen dafür aber eine sozial inkompetentes Führungspersonal... je mehr Mitarbeiter, umso mehr Mobbing... besonders wenn die überwiegende Anzahl der Mitarbeiter Frauen sind. Ich war 2019 gerade frisch in der betrieblichen Umschulung, gerade mal 3 Wochen da, hoch motivierte und aufgeschlossen und habe durchaus positives Feedback bekommen... Dann kam der knall als mir eine Kollegin etwas zutrug, was sie mitbekommen hat... wie sich später raus stellte, habe ich mit meinem Übermut direkt den Zorn einer einzelnen Frau auf mich gezogen die leider zu viel Einfluss hatte und die Mehrzahl der Damen hat ihr nach dem Mund geredet. Ein paar einzelne Personen waren unparteiisch und haben mich auch verbal in Schutz genommen, was ich aber nicht alles nicht direkt mitbekommen habe sondern später erfuhr... Die Umschulung wurde im letzten probe monat ohnehin gekündigt, aber wegen meines schlechten Sehvermögens, was nach Einschätzung der Ausbilder nicht reicht um den Beruf langfristig auszuüben.
Aktuell bin ich nun in einer anderen umschulung, bei einem Reha Träger, spezialisiert auf Blinde & Sehbehinderte. Aber hier lernen auch Menschen mit anderen körperlichen oder geistigen Einschränkungen oder auch psychischen Erkrankungen.
Eine Zeit lang lief es hier richtig gut. Ein paar kleine Missverständnisse oder persönliche Konflikte gibt es immer mal, aber das hielt sich ganz gut in Grenzen. Durch sehr lange Therapie (u. a. auch mal lange Zeit stationär) habe ich natürlich viel zu gelernt, kann Dinge heute anders kommunizieren und mich verbal gut verteidigen, sodass es in den meisten Fällen gar nicht erst zu längerem Mobbing kommt.
leider hat sich die Situation mit dem späteren Eintritt neuer umschüler geändert. Die Maßnahmen beginnen immer alle 6 Monate, im Aug/Sep und Feb/März.
Der Neuzugang hat sehr viel Unruhe in unseren kleinen Klassenverband gebracht. Die Sorte Mensch, die gern und ständig im Mittelpunkt stehen und selbst um Unterricht keine 5 min still sein können oder bei Fragen an die Klasse immer direkt hier schreien und somit anderen Mitschülern keine Gelegenheit geben sich auch zu äußern. Wir sind nur zu 8 und mittlerweile gespalten in 2 Fraktionen gespalten. Diejenigen die von Natur aus schon eher zurückhaltend und still sind, trauen sich gar nicht mehr etwas zu sagen. Sie fühlen sich, genau wie ich, oft in ihrer Konzentration gestört oder kommen im Unterricht nicht richtig hinterher, weil die 9-mal-Klugen (ohne extreme Behinderung) das Tempo vorgeben. Von der ruhigen Fraktion traut sich aber keiner was zu sagen oder es anzusprechen. Außer mir. Ich bin die einzige die noch dagegen ankämpft. Überhaupt habe ich sehr frühzeitig den offenen Dialog zum "Störenfried" gesucht, hab's mit Meta-Ebene, Ich-Botschaften etc versucht... auch mit Humor und Ironie.
Sogar Gespräche innerhalb der Klasse mit Lehrern haben keinen langfristigen Erfolg gebracht. Das aktuelle Ergebnis ist nur, dass ich durch mein konsequentes Auftreten und den Mut Dinge offen anzusprechen lediglich den Unmut einzelner Mitschüler auf mich gezogen habe... entsprechend wird nun aus jeder Mücke ein Elefant gemacht, die verbalen Attacken sind ausschließlich gegen mich gerichtet, aber natürlich so subtil verpackt, dass ein Lehrer es im Unterricht nicht wahrnimmt... in meiner Abwesenheit eskalieren die betreffenden Personen erst recht... erst diese Woche hieß es wohl, dass mich ja eh niemand mag und man müsste schon verrückt oder total bescheuert sein mit mir befreundet zu sein. Es gibt Mitschüler dieser mich eben für meine offene und ehrliche Art sehr schätzen. Aber sie trauen sich nicht das vor den anderen zuzugeben. Was ich sogar auch nachvollziehen kann und ich erwarte von niemandem für mich Patei zu ergreifen.
Aber mein psychischer Zustand wird zunehmend schlechter, weil ich gefühlt allein dastehe... Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen und ich bin aktuell wieder am Ende meiner Kraftreserven.
Auch Lehrer / Ausbilder ermahnen immer wieder, aber es folgten bisher keine Konsequenzen, was sich aus dem meiner Sicht dringend ändern muss.