Also abgesehen davon, dass das ganze zu 90% tatsächlich nur ein Scherz ist, verstehe ich die Aufregung mancher in den Kommentaren nicht. Ja, das Abitur ist (für die meisten Bundesländer, nicht alle) tendenziell eher einfacher geworden, zumindest inhaltlich in Mathe. Das heißt aber nicht, dass es für alle Schüler und Schülerinnen „gleich stark“ einfacher geworden ist. In Bayern ist durch den Wechsel zu G8 über ein Jahr an Unterricht verloren gegangen, trotzdem schreibt man ein Abitur auf dem selben Niveau wie das des vorherigen G9. Abgesehen davon werden oft undurchsichtige Kleinigkeiten abgeändert, von denen man oft erst kurz vorher Bescheid bekommt (auch dieses Jahr im letzten G8 der Fall).
Sich lustig machen über die „Generation von heute“ mit „mimimi“ könnt ihr euch also sparen, niemand beschwert sich tatsächlich darüber, dass das Abitur im Saarland so unmenschlich schwer ist. Und nur weil man jedes Jahr sieht, wie ein paar hundert aus insgesamt mehreren tausend Schüler und Schülerinnen auf irgendwelche Online-Petitionen setzen, heißt das nicht, dass die restliche Mehrheit das auch so sieht. Trotzdem sollte man, egal zu welcher Generation oder gesellschaftlichen Gruppe man gehört, immer für mehr Fairness kämpfen. Warum nicht beispielsweise auch (endlich) für ein bundesweit einheitliches Abitur?
Das als Generationenkonflikt zu bezeichnen scheint mir schon fast übertrieben lächerlich, schließlich kenne ich selbst einige, die vor 10-15 Jahren in Bayern Abitur gemacht haben und mich versuchen, mental zu unterstützen anstatt mir dauernd zu sagen, wie viel schlimmer ihr Abitur doch war. Aber im Onlinediskurs scheint man wohl gerne seine Empathie und Sympathie eher nach hinten zu schieben.