Wenn das mit den Kopfhörern das einzige ist, was dir der Arzt vorgeschlagen hat, dann wechsle ihn!

Es gibt viel mehr, was man in der akuten Phase machen kann, aber der Erfolg hängt davon ab, dass du möglichst früh damit anfängst.

Du solltest nach einem Arzt suchen, der darauf spezialisiert ist. Sieh dir an, was die in deiner Umgebung an Therapie anbieten und was nicht.

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Arthur Schopenhauer, alles.

Wenn du dich zunächst von seiner Genialität überzeugen willst: Aphorismen zur Lebensweisheit.

Der systematische Einstieg in seine eigentliche Philosophie heißt Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, danach kommt direkt sein Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung.

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Wir sind uns einig, dass wir uns an die Grausamkeit erinnern müssen, die die Nazis begangen haben, während die deutsche Bevölkerung in weiten Teilen mindestens wegschaute und es so still duldete.

Du fragst nach dem Umfang, oder der Eindringlichkeit, in der die Aufklärung betrieben wird: ob sie abnormal ist. Ich würde fragen: Sind wir in der Aufklärung ehrlich? Und reicht sie aus?

Die erste Frage gewaltig, dazu reicht mein Wissen nicht aus. Ich lese des öfteren über Einschätzungen von Historikern, dass man lange bis in die Nachkriegszeit zu schonend, eigentlich: revisionistisch, war; und auch heute noch kämen gewichtige Dinge zu wenig zur Sprache und noch weniger ins Bewusstsein.

Ich schreibe nun zur zweiten Frage.

Die, die das Zunehmen des Hasses leugnen, sehen nicht selten ebendiesen Hass als eine legitime Antwort auf zerstörerisches Wirken des Kapitalismus (vornehmlich bedeutet das Judenhass) – oder aber auf „Überfremdung“ und auf die deutschen Ausgaben zum Wohlergehen anderer Staaten und Völker. 

Dies sind nicht unbedingt dieselben Leute; es gibt eine Schnittmenge, aber ich kann nicht sagen, wie groß die ist. 

Aber ihnen allen ist nur beizukommen, wenn stets an die deutsche Geschichte erinnert wird. Es geht um dabei um etwas subtileres und direkter wirkendes, als nur die Erfahrung, dass Geschichte sich wiederholt: 

Zu den ersteren: Der breite Antisemitismus war vor und im Dritten Reich notwendig für das Gedeihen des extremen Hasses und die breite Duldung in der Gesellschaft; und diese Ressentiments wurden nicht als gefährlich akzeptiert, bis man das Grauen vor Augen geführt bekam. Durch jahrzehntelange (!) Aufklärung ist das Bewusstsein dieser Gefahr zwar heute weitgehend da – aber lässt sich diese um Jahrhunderte zurückreichende Gemütslage eines so großen Volkes auch in den Ansätzen beseitigen? – Selbst wenn man weiß, dass sein Antisemitismus verfehlt ist, ist er dadurch nicht beseitigt und könnte sich äußern, sogar ohne dass man es merkt: Gerade deshalb die permanente geschichtliche Aufklärung. (Die politische Aufklärung, etwa mit den erwähnten Plakaten gegen Nazipropaganda, ist demgegenüber praktisch orientiert: Der geht es darum, die Faschisten zu übertönen. Den den geistigen Boden muss man anders beseitigen.)

Zu den zweiten: Unter den Einwanderungskritikern und Kassenwarten sind vielleicht gar nicht so wenige respektable Rechte. Aber ohne es zu wollen beackern auch sie – schon seit Jahrzehnten und mit erschreckender Wirkung – das Feld für einen neuen Hass, vornehmlich auf Afrikaner und verschiedenste Völker des Nahen und Mittleren Ostens. 

Auch wer niemals Fackeln anzünden würde, muss sich fragen: ob nicht die, die es tun, erst eine Stimmung benötigen, und ob man zu der nicht selbst beiträgt.

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Nächte durchzumachen könnte Studien zufolge zu unumkehrbaren Hirnschäden führen.

Siehe etwa: http://www.cnn.com/2014/03/19/health/sleep-loss-brain-damage/index.html?hpt=hp\_t2

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Um das Buch verstehen und einordnen zu können, solltest du die Grundzüge von Empirismus und Rationalismus kennen. Zum Empirismus ist Hume am wichtigsten, außerdem Locke; zum Rationalismus Leibniz und Wolff. Um den Hauptteil der Kritik zu verstehen reicht aber schon oberflächliche Kenntnis aus. (Buchempfehlung dafür, und für einen ersten Überblick über die Geschichte der Philosophie generell: Hans Joachim Störig, Kleine Weltgeschichte der Philosophie.)

Falls dir die zentrale Unterscheidung Kants zwischen Erscheinung und der Sache an sich Schwierigkeiten bereitet, solltest du Platons Höhlengleichnis lesen. Sokrates, wie von jemand anders hier vorgeschlagen, ist nicht nötig.

Ein philosophisches Fachlexikon wird, besonders für den Anfang, hilfreich sein.

Letztlich sind Kants Gedanken aber alle so originär, dass das Verstehen durch Vorkenntnisse nur wenig leichter wird. Es gibt Begleitlektüren, die besonders die sehr schwierigen Gedankengänge aufhellen können; ich kenne nur die von Ottfried Höffe und die ist auch sehr gut, aber eigentlich zu umfassend um sie parallel, von Anfang bis Ende zu lesen. Und das sollte man auch gar nicht – sich ein philosophisches Werk vorkauen lassen. Besser ist, du fängst bald mit dem Buch an.

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Wenn du wissen willst, was mehr ist, musst du zuerst festlegen, wie du zählst! Ohne das ist alles Nebelstechen.

Naheliegend ist, wie gesagt, zwei Mengen als „gleich groß“ (man sagt dann: gleichmächtig) zu bezeichnen, wenn sie sich eins zu eins aufeinander abbilden lassen.

Wer Freude an solchen Überlegungen hat und keine Furcht vor sehr abstrakter Mathematik, wird sich am Konzept der Ordinal- und Kardinalzahlen begeistern können: http://www.math.uni-heidelberg.de/logic/skripten/mengenlehre/mengen.pdf

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Hans-Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie.

Ist etwas lang, hat aber eine sehr gute Auswahl der Themen bzw. Philosophen und ist gut zu verstehen.

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Der wichtigste Vertreter bis einschließlich zur Zeit der Aufklärung wäre David Hume.

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Schikane bei Abiturkurs-Wahlen! Was tun?

Hallo. Am 21. stehen bei mir die Wahlen an, welche Fächer man als Leistungskurse wählt und welche 2 weiteren Prüfungsfächer noch etc. (lebe in Niedersachsen).

Bei uns gibt es insgesamt 4 Zweige, den naturwissenschaftlichen, gesellschaftlichen, sprachlichen und musisch-künstlerischen Zweig. Ich hab mich für den sprachlichen entschieden. Das heißt: P1: Englisch, P2: Deutsch, P3: Geschichte, P4: Biologie und P5 (mündlich): Philosophie. NUN zur Problematik. Die beiden Oberstufenkoordinatoren, die das alles steuern, schikanieren alle und alles, was dafür kämpft, dass Philosophie endlich mal als P5 eingeführt wird. Unser Philosophielehrer kämpft seit 14 Jahren darum und die beiden stellen sich stur seit 14 Jahren dagegen. Dieses Jahr gab es endlich mal einen Durchbruch. Es ist ankreuzbar als P5 ABER es müssen mindestens 15 Leute sein, die das gewählt haben. Jedoch ist es so, dass die beiden speziell für dieses Fach total miese Konstellationen errichtet haben. So müssen die, die den Gesellschaftlichen Zweig nehmen, Mathe als LEISTUNGSKURS nehmen, der Freitagnachmittag und Samstagnachmittag dann unterrichtet wird (!!!) und müssen Politik als Leistungskurs nehmen. Im sprachlichen Zweig, welcher mich betrifft, wurde jetzt auch was verändert NUR für Philosophie. P3 LK stand eigentlich immer offen, was man da wählen möchte. Ich, da ich böser Junge ja Philosophie und nicht Religion wählen will, MUSS ich jetzt Spanisch als Leistungskurs wählen, doch sämtliche Spanischkurse erzielen katastrophale Leistungen bei katastrophalen Bedingungen. In der 10. Klasse hört es bei JEDEM bei der Konjugation der 1. Vergangenheitsform auf. Wir hatten so gut wie nie Spanisch, da Lehrer fehlten und wir somit keinen Unterricht machen konnten.

Durch diese ganzen abschreckenden Manöver (es gibt noch mehr), die extra von den zwei Oberstufenkoordinatoren ins Leben gerufen wurden und total schikanierend sind, sind wir jetzt nicht mehr 15, sondern 6 Leute, die noch willens entschlossen sind: Ja, wir wollen Philosophie als P5 wählen. SO kommt aber kein Kurs zu Stande. Wo bleibt da die Gleichberechtigung? Man kann islamisches, evangelisches und katholisches Religion als P5 wählen, Werte und Normen ebenso etc......Kann man da irgendwie rechtlich klagen? Erst gestern haben wir beobachtet, wie die beiden Hände reibend auf unseren Philosophielehrer zukamen und gefragt haben: "Na, wie sieht es denn mit dem Philosophiekurs aus?".

Hat wer Tipps etc.? Ich meine, das geht doch so nicht, dass man so schikaniert wird. Die gesamte Lehrerschaft steht hinter uns, aber gegen die Oberstufenkoordinatoren kann man angeblich nichts machen.

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Haben sich schon eure Eltern bemüht? Wenn nein, dann arrangiert mal ein Treffen zwischen ihnen und dem angehenden Philosophielehrer, und besprecht euer Vorgehen. Als erstes solltet ihr euch wohl an den Schuldirektor, und wenn das nichts bringt, die Bezirksregierung wenden.

Beim Gespräch mit dem Schuldirektor solltet ihr ihm schon mitteilen, dass ihr notfalls auch den Weg über die Bezirksregierung gehen würdet; und setzt eine Frist, ab der ihr das werdet. Stress mit Oben mag eure Schulverwaltung nicht.


Ein kleiner Einfall: Gibt es eine andere Schule mit Oberstufe in eurer Nähe?

Wenn ja: Erkundigt euch, ob dort PL als 5. Abiturfach möglich ist. Falls ja, dann fragt nach, ob sich deren Verwaltung es vorstellen kann, dass ihr euren Kurs (und dann wohl auch die Abiturprüfung für dieses Fach) dort macht.

Euch muss diese Alternative nicht mal gefallen. Sie muss nur auf dem Tisch liegen. Beim nächsten Elternabend sollte dann mal jemand fragen, wieso es, wenn sich 15 Leute für das Fach interessieren, nicht möglich sein soll, so einen Kurs an der eigenen Schule – unter erträglichen Bedingungen – zustande zu bringen.

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http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/%C3%9Cber+ein+vermeintes+Recht+aus+Menschenliebe+zu+l%C3%BCgen

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Einfach eine Anzeigetafel, wo draufsteht, wann man klatschen soll, ist wegen des Quotendrucks zu risikoreich, besonders wenn das Publikum insgesamt zu gelangweilt ist.

Es ist zwar kein Ausbildungsberuf der IHK, aber ein paar Leute verdienen mit so etwas ihren Lebensunterhalt: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-02/beruf-warm-upper-aufheizer

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Hans-Joachim Störig, Kleine Weltgeschichte der Philosophie.

Wie der Titel sagt ist dies ein Übersichtswerk (ca. 600 Seiten), worin die Lehren der wichtigsten Philosophen der letzten 3.000 Jahre jeweils kurz dargelegt werden, die bedeutsamsten etwas ausführlicher. Auch indische und chinesische Philosophie werden abgehandelt. Auch ohne Vorwissen ist es gut verständlich und, vor allem, nicht so albern wie vieles anderes, was man heute findet.

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Anscheinend gehst du zu brachial vor. Bei Dingen, die zu verstehen es einige Anstrengung braucht, muss vorher das Interesse da sein. Das gibt es nicht, also musst du es zuerst wecken.

Versuche es sokratisch: Wann immer ihr über eine Frage, irgendeine, nachdenkt, führe die Gedanken auf natürliche Weise soweit weiter, dass ihr letztlich nur noch zugeben könnt, nichts zu wissen. Wenn man oft genug seine Unwissenheit bemerkt hat, wird man dann vielleicht willens, sich auf die Suche nach Antworten zu begeben.

Bloßes Wissen um Theorien einzuflößen ist ohnehin unsinnig. Zu jeder philosophischen Lehrmeinung gehört es immer auch, ihre Begründung zu verstehen, sonst hat man sich bloß ein Sammelsurium wertloser Phantasien angeeignet. (Für die meisten Tischgespräche mag das reichen, aber da kann man es auch lassen.) Die Begründung wirklich zu verstehen ist aber so oft (und bei Kant und Hobbes, die du nennst, definitiv) nur möglich, wenn man selber das Original oder sehr gute Sekundärliteratur liest.

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Intelligenztests: der größte Unfug? Philosophiestudium: Bin ich zu dumm? Wenn ja, warum? :D

Mir ist bewusst, dass renommierte Psychologen und Wissenschaftler an solchen Tests sitzen - ich spreche hier nicht von den 5minütigen Onlinetests - und ihn nach entsprechenden Regeln konstruieren. Mich würde dennoch interessieren, ob jemand von euch bereits einen solchen anerkannten und kostenpflichtigen IQ-Test hinter sich gebracht hat und wie viel Glauben man diesen Dingern schenken kann! Auf den Gedanken kam ich, als ich mich fragte, ob ich für ein Studium geeignet bin. Mit Sicherheit gibt es auch Studiengänge, die das Auswendiglernen - wie es am Gymnasium so fein eingetrichtert wird (dass einem schon fast alle anderen Kanäle zu gehen) - fördern. Allerdings würde mich eher ein Philosophiestudium reizen. Gleichzeitig weiß ich, dass es Texte gibt, die man 10x lesen kann und noch immer nicht verstehen wird. Ich habe ziemlich große Angst, dass es das ganze Studium so sein würde und ich nur am Versagen wäre. Ich habe kürzlich erst die Schule gewechselt (aus persönlichen Gründen) und bin nun an einer Neuen - und in meiner neuen Q12 gibt es so viele hochbegabte Schüler, dass ich mir ziemlich klein und mickrig vorkomme und mich Frage, was ich überhaupt am Gymnasium mache. :D Ich weiß, dass ich nichts weiß - so viel ist klar. Nun frage ich mich, woran ich festmachen kann, ob mir ein solches Studium liegt. Ich hatte nie Philosophie als Unterrichtsfach und erst ab der 11. Klasse Ethik (und ich habe es geliebt) - und ich bin generell eher die Denkerin - ob das allerdings für ein solches Studium genügt sei mal dahingestellt. Auch im Ethikunterricht liest man schon einmal Texte von Aristoteles, die einen nur mit Fragezeichen zurücklassen. Wenn es dann tatsächlich Leute gibt, die sich auf Anhieb melden, frag ich mich direkt, was los mit mir ist. Andererseits habe ich die Hoffnung, dass es einfach an meiner fehlenden Allgemeinbildung (daran lässt sich ja aktiv was ändern) und meiner Blockade (ich MUSS leisten ich MUSS leisten) liegt - und nicht daran, dass ich zu dumm bin. Nun frage ich mich, ob bei einem solchen IQ-Test nicht auch irgendwelche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Wie ein stabiles geistiges Wohl o.Ä. Jemand mit psychischer Erkrankung, kann der genauso gut an einem IQ-Test abschneiden (wahrscheinlich sind das noch die, die am besten Abschneiden? :D) - oder wird da komplett alles Mögliche berücksichtigt?

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Ich will dir einen Rat geben und erlaube mir, dich eindringlich aufzufordern, ihm nachzukommen, weil er aus meiner eigenen Erfahrung äußerst hilfreich war:

Lege dir Kants Kritik der reinen Vernunft zu und fang an, sie zu lesen. Bereits die Vorreden werden dir einiges abverlangen und es ist durchaus wahrscheinlich, dass du das meiste zu Anfang nicht verstehst. (Ein philosophisches Wörterbuch sollte dem in Teilen abhelfen, besonders was die vielen Fremdwörter angeht.) Hieran wirst du sehen, ob es dir überhaupt zusagt, dich stundenlang über einen Text zu beugen und philosophische Gedanken in der Präzision ihres Autors aufzunehmen. (Die Gespräche darüber im Schulunterricht lassen es aus meiner Erfahrung an Präzision gerne mangeln, indem sie mehr einem Küchentischgespräch gleichen. Das gilt sogar für manch Hochbegabten, der vielleicht intelligent, aber im Denken nicht ernsthaft oder aufrichtig ist.)

Diese Erfahrung ist viel wichtiger als jeder IQ-Test. Die können allgemeine Intelligenz wohl ganz gut bestimmen, aber für deine Fähigkeit, Philosophische Texte zu verstehen, tritt ihr Ergebnis hinter jede direkte Erfahrung zurück. Äußerst wichtig ist übrigens nicht bloß deine Verständnisfähigkeit, sondern auch die Disziplin und Ernsthaftigkeit bei der Erarbeitung.

Falls du unschlüssig bist, welche Ausgabe du nehmen solltest: Die Aufbereitung von Wilhelm Weischedel ist exzellent. Alle drei Kritiken (der reinen Vernunft, der praktischen Vernunft, der Urteilskraft) gibt es zum Beispiel unter ISBN 978-3518093276.

Übrigens werden die Vorreden zur Kritik der reinen Vernunft deinem Allgemeinwissen gewaltig auf die Sprünge helfen. Noch mehr davon erlangst du, wenn du einfach mal, statt dich zu langweilen, die Wikipedia-Artikel über irgendwelche Philosophen durchliest und alles anklickst, was dich interessiert. Wenn dir jetzt gerade langweilig ist, fang doch mit ihm an: http://de.wikipedia.org/wiki/David_Hume Das wird dir nämlich helfen, Kants Gedanken einzuordnen.

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1) Survivalship Bias: Man wird sich vor allem an jene erinnern, die dem am ähnlichsten dachten, was man heute denkt. Dadurch erscheint die Zahl der wichtigen Philosophen tendenziell ungebührend kleiner, wenn man weiter in der Zeit zurück geht.


2) Das erklärt aber, wie ich glaube, nicht alles. Du hast nämlich Recht, dass v.a. während der Aufklärung in sehr kurzer Zeit sehr viele deutsche – und französische, englische, europäische! – Philosophen auftraten. Das ging schon etwas früher los, mit der Renaissance. Ausgelöst wurde das, vermute ich, durch mehrere Entwicklungen, die hier fruchtbar zusammenkamen. Luther hatte sicherlich Bedeutung, außerdem etwas später der Siegeszug der durch Galilei begründeten Systematischen Naturwissenschaft – immerhin ist zu bedenken, dass früher oft dieselben Personen Philosophen und Naturforscher waren. Enorm wichtig war auch der Buchdruck, der hier in Europa (wieder-)erfunden wurde. (In China gab es, ich glaube um 900, bereits eine zeitlang den Druck mit beweglichen Lettern.)

3) Gewiss hat sich dieser Prozeses danach selbst verstärkt, da von nun an jeder Mensch dazu angehalten war, selbst zu denken (Credo der Aufklärung), und allmählich erst wurden rechtlich die Freiheiten geschaffen, um diese Gedanken dann auch zu verbreiten.

4) Im übrigen verkennt man als Europäer leicht, dass es im ausgehenden Mittelalter sehr wohl eine blühende Philosophie (und Naturwissenschaft) gab, nur nicht hier, sondern im arabischen Raum.

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