Vanilla Muffins sind im weitesten Sinne eine Oi/Streetpunk-Band, die sich selbst in der Tradition von Cockney Rejects stehen sieht, beide Bands haben auch einen gemeinsamen Fußball/Hooligan-Background. Nichts daran ist rechts, im Gegenteil, Vanilla Muffins verzichten auf die im Genre üblichen stumpsinnigen Quatschtexte über Gewalt und saufen, machen meiner Meinung nach eher sehr dynamische, tighte Punkrockmusik wie zb die Ramones, mit Texten die fast schon als "poppig" bezeichnet werden könnten. Ich weiß, das in gewissen linken Kreisen schon die Tatsache, NICHT explizit linksextrem zu sein für Skepsis sorgt, aber da kann ich dich beruhigen, du kannst und darfst weiterhin guten Gewissens die Musik hören, die du ohnehin mochtest.
Deine Frage liest sich so, als wärst du noch nie in den USA gewesen. Wenn das so ist: warum dann direkt dorthin auswandern?
Du könntest auf einen Urlaub sparen und dir aus erster Hand ein Bild von Land und Leuten machen. Und auch dann wirst du vermutlich nur an der Oberfläche kratzen und alles nur aus der Perspektive eines Touristen sehen können.
Unter der (durchaus reizvollen) Oberfläche birgt dieses Land auch seine Tücken. Die Vorstellung, dass dort jeder alles werden kann, ist längst überholt. Das Sozialsystem ist ein Alptraum, verglichen mit dem Sozialstaat Deutschland, und generell kann man sagen, dass das Leben in Amerika Geld kostet. Geld, dass man haben muss. Daraus ergeben sich zahlreiche soziale Probleme die in einer Kriminalität münden, die uns Deutschen so fremd ist.
Davon abgesehen scheitert das Vorhaben, mehr oder weniger aus einer Laune heraus auszuwandern, sowieso in seinen Anfängen. Die oft erwähnte "Greencard" dient der langfristigen Einbürgerung, und ist alles andere als leicht zu bekommen. Die Lotterie, von der man oft hört, ist dabei nur ein Weg, und sicher nicht der gängigste, und am Ende ist sie genau das: Lotto.
Eine Heirat erhöht die Chancen, ist aber keinesfalls eine Garantie. Wer nicht direkt Staatsbürger werden will, kann auf eine Vielzahl von Visa und Permits zurückgreifen, die allesamt ebenfalls nicht leicht zu haben sind. Entweder bist du eine hochausgebildete und gefragte Fachkraft, die einen Job macht, den kein Amerikaner erledigen kann, oder wirst im Auftrage einer großen Firma zeitweilig hingeschickt, aber das Vorhaben, aus eigenem Antrieb "einfach so" dort legal und offiziell zu arbeiten, ist mir einem langwierigen und schwierigen Papierkrieg verbunden, dessen Chancen ungewiss sind und für dessen Bewältigung man definitiv Anwälte und Budget benötigt. Gewisse Ersparnisse sind sowieso unabdingbar. Du musst dem Staat glaubhaft machen, dass du auch bei Engpässen langfristig für dich selbst sorgen kannst. Das und noch viele weitere Dinge.
Frage dich, was genau du dort willst, das einen solchen Aufwand rechtfertigen könnte. Setze dich mit dem Land und seinem politischen System auseinander. Frage dich, was die USA dir bieten können, was Deutschland nicht hat, außer leckerem Essen und Hollywood-Seifenblasen. Ich würde behaupten, im direkten Vergleich ist die BRD das angenehmere Land zum Leben. Ansonsten muss ein Urlaub reichen.