Hallo, gern will ich dir antworten...
Bin 53 Jahre jung, weiblich, vegan auf dem Land lebend - in der Fleischhochburg Mittelfranken
1) Die Ethik war und ist mein Beweggrund - nach meiner Auffassung schließt sie alles mit ein: Welthunger und Armut der Menschen, das unsägliche Leiden der Tiere, Gesundheit, Umweltzerstörung, Ressourcenverschwendung, Ungerechtigkeit, Klimawandel usw...
2) Im Kindesalter vegetarisch, dann vegan
3) Ich kann es dir nicht sagen - es kam einfach fließend
4) Beim Essen mache ich keine Ausnahme, denn alles, was ich mag und mir wichtig ist, finde ich im Pflanzenreich. Ich muss allerdings im beruflichen Bereich Kompromisse eingehen, indem ich (im Sozialbereich tätig) Medikamente ausgeben und mit Reinigungsmitteln umgehen muss, die an Tieren getestet wurden - ich kann dies aber für mich selbst ablehnen, was ich auch tue. Ich habe andererseits die Möglichkeit, in meiner Wohngruppe für Menschen mit Behinderung das Bewusstsein für das Leid zu thematisieren, wir kochen viel vegan und kaufen tierfreundlich ein (Kosmetik, Lebensmittel, Kleidung usw...)
5) Ich liebe es, daheim in meiner kleinen veganen "Hexenküche" zu zaubern und Freunde einzuladen, die mit mir genießen
6) Ich finde die Idee dahinter gut, nicht aber den Shitstorm, der dadurch entstanden ist... Es war ein Angebot, etwas freiwillig anzunehmen, nicht mehr und nicht weniger - niemand wäre gezwungen worden oder in Handschellen abgeführt, wenn er dagegen "verstoßen" hätte, schließlich essen auch Fleischesser nicht jeden Tag Fleisch, zumindest die meisten nicht... Darum ging es aber gar nicht und das war auch nicht der Punkt: Der Punkt war vielmehr, dass sich Menschen in ihrem Heiligtum - der Bastion Fleisch - angegriffen sahen und es verteidigten mit Zähnen und Klauen... Bei verängstigten Hunden nennt man sowas "Angstbeißer" - bei ihnen kann ich es verstehen und nachvollziehen... Man kann dieses Phänomen gut nachlesen im Buch von Melanie Joy:
"Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen - Einführung in den Karnismus"
Zum Abschluss möchte ich ein Zitat von Leo Tolstoi anführen:
"Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben..."
Ich wünsch dir viel Erfolg für deine Arbeit...:)
Gruß, Elsie