Auch wenn der Thread schon älter ist: aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, ich glaube nicht dass das Jugendamt die Lösung hat. Meine Mutter ist auch ein Messie, was das bedeutet habe ich erst im nachhinein einschätzen gelernt. In meiner Jugend war es normal für mich die "Mutter meiner Mutter" zu sein und den Haushalt soweit in Ordnung zu halten. Mein Vater hat sich durch Scheidung rechtzeitig aus dem Staub gemacht. Es war nur fast nicht möglich Freunde nach hause einzuladen, weil mir das peinlich war und meine Mutter stets Einwände dagegen hatte. Gut zugeredet hat mir mein Vater mit dem Hinweis: Mach dein Abitur und sei selbständig, dann kommst du da raus. Beinahe hat das auch geklappt, aber nach gut 25 Jahren, in denen meine Mutter weit weg von jeder Therapie ist (sie hatte mal eine begonnen, fand dann aber, dass die Therapeutin sie nicht verstehe und brach sie ab) ist die Bilanz: ein früh verstorbener Lebensgefährte, der dem Druck und dem Stress alleine nicht mehr standhalten konnte, haufenweise zerrüttete Kontakte zu gutwilligen Menschen, die irgendwann aufgegeben haben und für mich: in den letzten Jahren etliche Kontakte zur Polizei, die wegen der Geruchsbelästigung immer wieder von Nachbarn alarmiert wurden. Meine Mutter ist nun fast 80 Jahre alt, nach ca. 3 Jahren Bemühungen haben wir es endlich geschafft, sie zur Übersiedlung in ein betreutes Wohnen zu bewegen, erst jetzt haben wir Zugang zur Wohnung, sie hat uns Jahrelang nicht hereingelassen. Der Anblick der Wohnung ist unbeschreiblich, es ist mir ein Rätsel wie man in so einem knietiefen Dreck überhaupt am Leben bleiben kann. Trotzdem ist sie nach psychiatrischer Begutachtung nicht "entmündigt" worden, sie hat auch keinen Betreuer zugewiesen bekommen und jeder der sie kennen lernt, käme nicht auf diesen Hintergrund. Nur Ihren Dreck selber abräumen lassen kann sie nicht, das bleibt wieder mir überlassen, sie würde die Wohnung einfach sich selbst überlassen und hat sich auch nicht mehr um Post, Rechnungen etc. gekümmert. Darum kann ich nur den Rat geben, rechtzeitig eine Rechtsberatung zu suchen und für deine Zukunft zu planen. Wenn möglich solltest du überlegen, ob du, wenn du dein eigenes Leben führen willst, deiner Familie keine Informationen über deinen Aufenthaltsort gibst, du entkommst ihrem Messie-Chaos sonst nicht. Messies vermüllen nicht nur ihr Leben, sondern auch das aller anderen Personen, zu denen sie in Kontakt stehen. Behörden helfen da gar nicht weiter, weil es zur freien Entscheidung eines jeden gehört als Messie zu leben oder nicht.
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