Hallo liebe Leute,
ich habe mich wegen eurem Beitrag erst angemeldet.
Ich bin eine junge pakistanische Ahmadi. Zumindest wenn's um meine Mutter geht. Es ist eine sehr komplexe Angelegenheit bei mir.
Aber ich bin bin gerade echt baff über eure Texte, ihr habt mir wirklich aus tiefster Seele gesprochen!!! Ich bin also nicht die einzige, oder zumindest einer der wenigen.
Ich sehe das ganz genauso. Diese Gemeinde besteht für mich aus Lügen und nach außen sich gut präsentieren. Alles nur Show, man bekommt von Anfang an eine Gehirnwäsche die sich über die ganze Kindheit zieht und wenn man sich selbst nicht informiert und recherchiert, dann kommt man da nie raus.
Mein Papa ist damals für meine Mama vom Sunniten zum Ahmadi konvertiert, aus Liebe. (aber nicht aus eigener Überzeugung, sondern nur damit die Hochzeit stattfindet darf!). Damit kam er aber nicht mehr klar, was verständlich ist und lebt als Muslime mit Sunnitischen Glauben. Er wurde aus der Gemeinde "raus geschmissen".
Meine Mutter kann das nicht nachvollziehen warum ihr das angetan hat, obwohl Sie vor der Heirat wusste, das er dies nicht aus eigener Überzeugung tut. Warum sollte er seine Religion ein leben lang unterdrücken und vorspielen was anderes zu glauben? Ich finde es gut das es offen lebt, was er auch innerlich glaubt.
Nun, viel geschrieben, es kommt aber noch einiges dazu.. :D
Ich bin seit circa. 4 Jahren mit einem türkischen Jungen zusammen, liebe Ihn aus tiefstem Herzen und würde für nichts auf der Welt jemanden anderen bevorzugen. Er ist der jenige mit dem ich heiraten will, Kinder will, alles will! Ich bin eine sehr selbstständige, selbstbewusste und offene Frau. Arbeite schon immer, war nie abhängig von irgendwen, habe mich nie unterbuttern lassen.
Ich kürze mal etwas ab..
Das Problem das ich wesentlich habe, ist das mein Mann (Türke+Sunnite) ist und ich auch den Sunnitischen glauben lebe. (auch vor seiner Zeit). Und das ist für meine Mutter das schlimmste was ich Ihr antun könnte!
Mittlerweile hat sie sich damit arrangiert. Mein Vater ist wie gesagt lockerer und dem zugestimmt. Das war ein jahrelanger Kampf mit Problemen, Höhen, Tiefen, mit allem was dazu gehört. Aber unsere Liebe war stark genug allen zu zeigen das wir trotzdem zusammen bleiben. Nur wird kein Angehöriger, Verwandte, also eigentlich alle meine Verwandten hier zu meiner Hochzeit kommen. Meine Mutter inklusive. Sie sagt, sie darf es von Hazoor (Oberhaupt) aus nicht und damit auch keine der Ahmadi Verwandten. Mein Mann hat hier leider nicht viel Verwandte, deshalb werden wir wahrscheinlich mit 10 Leuten da stehen. Mein Mann denkt aber das alle kommen. Er weiß nicht das meine eigene Mutter nicht zur Hochzeit Ihrer Tochter kommen darf. Wie soll ich das Ihm erklären? Ich kann es nicht nachvollziehen das eine Mutter lieber auf andere Menschen schaut, mit denen sie sowieso kaum was zutun hat, anstatt Ihre eigene Tochter an so einem wichtigen Tag zu unterstützen.
Ich lebe alleine, somit bin ich dem allem nicht ausgeliefert und die Arbeit lenkt auch ab. Aber was bitteschön ist das "Liebe für alle und Hass für keinen"??
Liebe hört bei denen da auf, wenn es kein Paki oder Ahmadi ist!! Dann sieht man die Realität, wie gespielt und scheinheilig das doch ist!!!
Ich musste das mal rauslassen.. aber es ist schön zu wissen, das man sich Rat holen kann, von Menschen die ähnliches erlebt haben.