Wir leben in einer Zeit, in der man ständig hört: „Sei du selbst. Sei individuell.“ Aber ehrlich gesagt: Ich glaube, das meinen die meisten gar nicht ernst.

Individualität wird heute gefeiert, aber nur, solange sie hübsch verpackt und massentauglich ist. Sobald jemand wirklich anders ist, sei es im Denken, im Aussehen, in der Lebensweise, wird es schnell still um ihn. Oder laut, aber im falschen Sinne.

Ich habe manchmal das Gefühl: Wer nicht exakt in den neuen Zeitgeist passt, wird nicht mehr gehört. Als „normaler europäischer Mann“ fühle ich mich oft nicht mehr angesprochen. Nicht, weil ich etwas Besonderes will, sondern weil ich merke, dass meine Sicht, meine Fragen, meine Unsicherheiten kaum noch Platz haben.

Dabei geht es nicht um „zurück in die Vergangenheit“. Es geht darum, auch gewöhnlichen Menschen das Gefühl zu geben, gesehen zu werden, in einer Welt, die angeblich für alle offen ist.

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Warum müssen Kitas plötzlich sexualpädagogische Konzepte vorweisen?

Eine Kita in Duisburg, Sommer 2023: 15 Eltern sind entsetzt. Ein sechsjähriger Junge hat Kinder genötigt, anderen Kindern in den Mund zu urinieren und Käfer, Stöcke und Pflanzen in Penis, Po und Scheide einzuführen. Das jüngste Opfer soll gerade mal drei Jahre alt sein. Zunächst heißt es von der Kita-Leitung, das seien „normale Doktorspiele“. Doch Sabine M., Mutter eines fünfjährigen Jungen, der auch betroffen war, sagt: „Hier geht es nicht um Doktorspiele, wir reden über sexualisierte Gewalt. Aber weder die Kita noch der Träger ist bereit, diese Vorfälle aufzuarbeiten.“ Sabine M. und die anderen Eltern haben das Jugendamt eingeschaltet, das Verfahren läuft.

Eine Kita in Leipzig, Winter 2023: In einer sogenannten „Kuschelhöhle“ ist es mehrfach zu sexuellen Übergriffen von älteren Kindern an jüngeren gekommen. Drei sechsjährige Jungen haben kleineren Kindern ihre Finger und Bleistifte in Po und Scheide gesteckt. Das jüngste Kind, ein Mädchen, ist zwei Jahre alt. Bei einem vierjährigen Jungen wurde der Darm perforiert. Auch hier läuft ein Verfahren. Und Eltern fragen: „Warum muss eine Kita eine Kuschelhöhle haben, die von den Erziehern scheinbar nicht im Auge behalten werden kann?“ Dies sei Teil des „sexualpädagogischen Konzepts“, heißt es von der Kita-Leitung.

 Das übergeordnete Ziel „sexueller Bildung“ sei, die „gesellschaftliche heterosexuell normierende Dominanzkultur“ aufzubrechen; „Heterosexualität, Kernfamilie und Generativität sind zu ent­naturalisieren.“

https://www.emma.de/artikel/was-passiert-den-kitas-341323

Inwiefern unterstützt man sog. "Regenbogen Familien" indem man Kinder frühsexualisiert und zusieht wenn sexuelle Gewalt stattfindet? Für mich sind Kitas Kindergärten, Orte an dem Kind eigentlich Kind sein sollte, mit Gleichaltrigen, ohne Sexualisierung, ohne Indoktrinierung, es sollte nicht um Sexualität, weiße Kernfamilie, Gender oder Geschlechtsidentität gehen. Wie seht Ihr das?

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Ich sehe das genauso wie du, was den Schutz von Kindern und den klaren Umgang mit sexueller Gewalt in Kitas betrifft. Aber wir sollten nicht pauschal jede Form von Sexualpädagogik oder Vielfalt in der Familienstruktur mit Frühsexualisierung gleichsetzen. Entscheidend ist, wie professionell und kindgerecht das Konzept umgesetzt wird oder eben nicht.

Warum brauchen Kitas sexualpädagogische Konzepte? Ganz einfach: weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind. § 8a SGB VIII schreibt vor, dass jede Kita ein Schutzkonzept haben muss und dazu gehört auch ein sexualpädagogischer Teil. Das Ziel ist dabei nicht, Kinder zu „frühsexualisieren“, sondern sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Sie sollen lernen: Was sind meine Grenzen? Was ist okay und was nicht? Wie sage ich „Nein“? Und vor allem: Wann und wie hole ich Hilfe?

Die schlimmen Fälle wie in Duisburg oder Leipzig zeigen nicht, dass Sexualpädagogik falsch ist, sondern dass sie komplett versagt hat, wenn sie nicht ernst genommen oder völlig falsch umgesetzt wird. Wenn Erzieher*innen sexuelle Gewalt unter Kindern mit „Doktorspielen“ abtun, dann ist das nicht nur ein pädagogisches Desaster, sondern eine klare Verletzung der Aufsichtspflicht. Und ja, das kann strafrechtlich relevant sein.

Das Argument, Sexualpädagogik diene der „Frühsexualisierung“ oder „Regenbogen-Indoktrination“, greift zu kurz. Niemand will einem Kita-Kind erklären, was es heißt, queer zu sein. Aber dass manche Kinder mit zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen, ist Realität und Grundgesetz, Artikel 3, schützt alle Familienformen. Das hat mit Sexualität nichts zu tun, sondern mit Vielfalt und Respekt.

Kitas sind keine Orte für Ideologie, aber eben auch keine Realitätsverweigerung. Kinder brauchen Schutz, Aufklärung, klare Grenzen und Erwachsene, die wissen, was sie tun und was nicht.

Wer hier wegsieht oder pauschalisiert, wird dieses Thema bald häufiger auf dem Tisch haben und zwar zu Recht…

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