Hallo,
diese Frage kam mir auf, als ich eine Doku über eine Schuldenberatung und Insolvenzanwalt gesehen habe. Da war ein junger Mann, Mitte 20, lebte vom Staat und war mit ca. 25.000 Euro verschuldet, weil er Sachen bestellt und nicht bezahlt hatte und diese dann weiterverkauft hat. Er hat auch auf fremde, erfundene Namen bestellt, was unter Betrug fällt. Er wollte in die Privatinsolvenz, da man ihm eh nix von den Soziallleistungen kürzen darf.
Auffallend war, dass dieser Mann keinerlei Einsicht hatte. Der Anwalt für Privatinsolvenz hat zu ihm gesagt, dass er den Fall nur bearbeitet wenn 1. keine neuen Schulden dazu kommen und 2. Der Betrug aufhört und 3. Er sich um Arbeit bemüht. Auf die Frage der Journalisten, wie es jetzt bei ihm weitergeht, sagte er: "Ich werde auf nichts verzichten, weder meine Kippen noch wenn ich was will, dann werde ich andere beauftragen, dies für mich zu bestellen".
Bei ihm fing das Nichtbezahlen schon mit 13 oder 14 Jahren an, weil er schwarz gefahren ist usw. Keinen Schulabschluss, hat die Hauptschule abgebrochen, keine Ausbildung, der hat sich halt durchs Leben gemogelt, weil es auch ohne Arbeit und ohne Bezahlen ging.
Mich hätte noch interessiert, aus welcher Familie er kommt, ob diese kaputt war (Gewalt, keine Liebe, kriminelle Eltern als Vorbilder usw.) und so schon der falsche Grundstein gelegt wurde. Wurde aber nicht gezeigt.
Ich hab mir nur gedacht: Der ändert sich nie, weil er es nicht anders kennt.
Denkt ihr, das ist so? Dass, wenn man als Kind/Jugendlicher schon keine anderen Wege kennt, man unweigerlich so weitermacht?