Anders als heute machte man früher zwischen Irrgärten und Labyrinthen einen Unterschied: Durch das klassische Labyrinth führte nur ein einziger, in sich verschlungenen Weg. Zwar musste man viele Kurven in Kauf nehmen, verirren aber konnte man sich nicht. Labyrinthe sind bereits über 7.000 Jahre alt. Damals halfen Linien auf besonders gestalteten Plätzen bei schwierigen Tänzen mit vielen Personen, die sich in engen Reihen und komplizierten Windungen dicht umeinander herum bewegten. Solche Tanzplätze, die ersten Labyrinthe, fand man in Ägypten und ganz Europa. Auf Kreta soll der griechische Held Theseus mit Hilfe eines roten Fadens durch das sagenhafte Labyrinth des Minotaurus gefunden haben. Wozu er bei einem einzigen Weg einen Faden benötigte, ist bis heute ungeklärt.

Irrgärten mit Abzweigen und Sackgassen entstanden wesentlich später. Sie wurden in Schlossgärten und Parks aus Hecken angelegt und waren in der Barock- und Rokokozeit besonders in Mode. Man nutzte die Irrgärten gerne auch für Schnitzeljagden oder als heimlichen Treffpunkt mit Geliebten. Solche Anlagen findet man in Deutschland noch heute an vielen Stellen, zum Beispiel in den Herrenhäuser-Gärten in Hannover, im Schlosspark Mosigkau bei Dessau, in Probsteierhagen bei Kiel, in Kleinwelka bei Bautzen oder in Eckartsberga nördlich von Jena. Auch neue Irrgärten entstehen: Findige Landwirte lassen Jahr für Jahr in einzelnen Maisfeldern Platz für verwinkelte Gänge und Sackgassen, durch die besonders gerne Kinder und Touristen irren. Die gängige Bezeichnung Maislabyrinth zeigt, dass man es mit der Unterscheidung heute nicht mehr so genau nimmt. ( Zitat aus meiner eigenen Website http://www.irrgartenwelt.de/labyrinthsammlung )