Hallo liebe Diskussionsteilnehmer,
Ich spreche nun aus eigener Erfahrung. Ich habe mich gerade von meinem Freund unter sehr schmerzhaften Umständen getrennt. Auch nach 5 Wochen ist es sehr sehr schwer damit zurecht zukommen nicht zusammen zu sein und es ist schmerzhaft an die Trennung zu denken. Fast ein Jahr lang war alles nicht nur in Ordnung, sondern wie Magie. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut, und obwohl wir sehr beschäftigte Menschen sind (er 33 vertriebler+tennistrainer; ich 28 frischgebackene Uniabsolventin), bracuhten wir nicht viel oder lang um uns näher zu kommen. Wie gesagt alles perfekt. Doch nach und nach rückte er mit immer strengeren religiösen Ansichten raus, die mir erstmal kein Problem bereiteten als weltoffene, selbst interkulturelle Antropologin. Er entdeckte neben seinem Katholizismus den Islam vor 3 Jahren für sich. Dies nach einer schlechten Beziehung (mehr weiß ich nicht). Auf jeden Fall wurden die Kompromisse meinerseits doch so viel, dass ich ihm fragen stelle wie das weitergehen soll, wenn wir im Juni zusammenziehen und inwieweit er vielleicht auch auf mich eigehen möchte. Ich tat aus vollem Herzen alles, aber nach einem Jahr konnte ich wohl einen Kuss verlangen! Und die gemeinsamen Nächte (ohne Sex) hatten längst aufgehört gehabt, weil er nicht erregt sein wollte. Letzteres klappte eh nie. Ein sportlicher gutaussehender Mann und eine schlanke sportliche fröhliche halb-südamerikanerin entfachen füreinander zu viel sexuelle Anziehung, geschweigedenn unsere Liebe.
Plötzlich wurde aus den Tagen des Fragens und Nachdenkens für ihn eine unwiederrufliche Trennung. Die krasse Begründung ist: "Ich kann Dich doch nicht heiraten, weil Du nicht an Gott glaubst wo wie ich und meine Kinder sollen später das glauben, was ich glaube."
Ein Schlag ins Gesicht. Ich redete nochmal mit ihm, dann zum ersten mal mit anderen über ihn und uns. Einem Gläubigen noch in der Orietierungsphase zur Seite zu stehen verlangt völlige Ignorierung Deiner selbst. Es gehört IMMER gegenseitiger Respekt, Toleranz ABER VOR ALLEM VERSTÄNDNIS. Denn "nur" Liebe oder Freundschaft leiden als einzige im Kampf gegen Religion.
Viele vergessen, dass ihre Hoffnung auf einen Sinn des Lebens durch Religion (egal welche) Dir Scheuklappen aufsetzen kann und Du nicht nur andere verletzt, sondern DIESE PERSON ALS ERST auf der Strecke bleibt :-(