Hallo ihr! Der etwas komische Titel hier verwirrt vermutlich etwas, somit klär ich da mal bisschen auf, was damit eigentlich gemeint ist.
Ich bin seit knapp einem Monat in einer glücklichen Beziehung. Ich erfahre so ziemlich das, was ich in allen vorherigen Beziehungen nicht erfahren habe..er hört mir zu, möchte dass es mir gut geht, will wissen was in mir vorgeht, er verwöhnt mich, zieht mich in Pläne ein etc. also eigentlich das, was sich so jeder nur wünscht.
Jedoch bin ich seit Oktober von meinem Ex getrennt, welcher eher bindungsängstlich war und ziemlich viel Package aus der Vergangenheit mit sich rumgeschleppt hat (Drogengeschichte, Depressionen, ehemalige Beziehung übel auseinander gegangen, früh Vater geworden etc.).
Ich weiß bis heute nicht, ob ich nicht einfach nur ein Lückenbüßer war, da er sehr viel von seiner Ex erzählt hat, wenn auch sehr viel Negatives. Aber verarbeitet war das Ganze meiner Meinung nach noch nicht, sonst hätte er nicht so viel Hass für diese Frau übrig.
Jetzt fällt mir auf, dass die Gefühle die ich für meinen jetzigen Freund empfinde von Dankbarkeit geprägt sind und wir wirklich sehr aneinander wachsen, tiefe Gespräche haben und beide an einem Strang ziehen- wirklich das, was ich immer wollte. Er ist so gesehen das komplette Gegenteil von meinem Ex, welcher oft mir die Schuld für Probleme in der Beziehung gegeben hat und meiner Meinung nach, vieles von sich auf mich projeziert hat und kein wirkliches Commitment eingegangen ist. Und trotzdem muss ich noch manchmal an ihn denken und bin nostalgisch, was gemeinsame Erinnerungen angeht. Ich weiß, dass da schnell ein falscher Eindruck entstehen könnte.. Ich bin allerdings etwas vorgeprägt was meine Erziehung angeht und habe daher vermutlich oft Männer angezogen, die die negativen Glaubenssätze aus der Kindheit gespiegelt haben.
Ich habe meinen jetzigen Freund am Anfang auf Abstand gehalten und war sehr transparent, was meinen Ex angeht und dass ich Zeit brauche um das alles zu verarbeiten. Mein Vorhaben nachdem ich mich von meinem Ex getrennt habe, war es, erstmal lange zeit single zu bleiben und an mir zu arbeiten, Dinge aus der Vergangenheit zu bearbeiten und einen besseren Selbstwert aufzubauen. Naja, manche Dinge kann man nunmal nicht planen und so lernte ich Ende Dezember meinen jetzigen Freund kennen und erfuhr etwas, was auf Gegenseitigkeit beruht, harmonisch ist und völlig ohne Drama und hin und her funktioniert. Nun frage ich mich allerdings, was das mit den Gedanken an die ehemalige Beziehung zu bedeuten hat und ob es möglich ist, dass die Gefühle für meinen Ex( oder ist es nicht viel eher Schmerz?) und die Gefühle für meinen jetzigen Freund parallel existieren?
Ich wollte meinen jetzigen Freund nicht ziehen lassen, ohne wenigstens die Chance zu geben, d wir wirklich super harmonieren und da eine starke Verbundenheit herrscht.
Danke fürs Durchlesen!