Ist das Borderline? Wie kann ich helfen?

Hallo

meine beste Freundin (sie ist 22) hat seit etwa 2-3 Jahren viele psychische Probleme, die sie mir anvertraut und die sie sehr belasten. Sie hat z.B. sehr große Probleme mit dem Essen (in Richtung Bulimie/Anorexie) und ihre Wahrnehmung von sich selbst ist falsch (sie findet sich fett, obwohl sie normalgewichtig, fast untergewichtig ist) Außerdem hat sie keine Hoffnung mehr für die Zukunft, sie wünscht sich, bald zu sterben, bzw sie würde sich am liebsten umbringen, ihr ist alles egal und sie hat häufig keinen Antrieb, Dinge zu erledigen.

Ich habe erst gedacht, sie hätte "nur" eine Essstörung und vielleicht noch eine depressive Phase, aber in letzter Zeit habe ich häufiger gedacht, dass sie vielleicht eine Borderline Persönlichkeitsstörung hat. Sie verletzt sich nämlich häufig selbst, um ihre inneren Spannungen abzubauen. Wenn sie z.B. eine Unterhaltung hört, in der es um Kalorien, Abnehmen und Diäten geht, fühlt sie sich so schlecht, dass sich ein innerer Druck aufbaut, der so extrem ist, dass sie sehr wütend wird, aber diese Wut nicht rauslassen kann. Obwohl sie die meiste Zeit gar nichts fühlt bzw. sich leer fühlt, sind in so einem Moment plötzlich sehr viele Gefühle da, dass sie damit nicht klarkommt. Und sie ist sehr häufig sehr gereizt. Sie hat außerdem irgendwie ein ambivalentes Verhältnis zu ihrer Familie, entweder ihre Familie (Bruder, Mutter, Vater, Großeltern) bedeutet ihr sehr viel und ist ihr sehr wichtig oder sie hasst alle abgrundtief, wenn z.B. etwas gesagt wurde, was sie sehr kränkt. Im Großen und Ganzen hat sie aber ein gutes Verhältnis zu ihnen und eigentlich auch keine Traumata oder so in der Kindheit erlebt.

Manchmal (oder selten) ist es so, dass sie ihre Wut nach außen trägt, dann schlägt sie gegen eine Wand oder tritt irgendwo gegen, aber wie gesagt meistens schneidet sie sich mit Klingen, weil ihr das in dem Moment hilft, diesen "unerträglichen emotionalen Zustand" auszuhalten.

Ich weiß das alles so genau, da wir zusammen wohnen und ich ihr Verhalten mitbekomme. Außerdem erzählt sie mir viel darüber.

Danke schonmal an jeden, der sich die Zeit genommen hat, den Text zu lesen. Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mir sagen, ob das in Richtung Borderline geht oder ob das irgendeine andere Krankheit ist. Ich weiß, nur ein Psychologe oder Arzt kann eine Diagnose stellen, aber ich habe ihr schon oft geraten, sich an Hilfe zu wenden, aber das hat sie bis jetzt nicht getan. Mich belastet das alles auf jeden Fall sehr und vielleicht hat ja jemand noch ein paar Tipps, wie ich ihr helfen kann.

Tausend Dank für alle Antworten!

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Was für unqualifizierte Antworten hier... Erst vorweg: ja es sieht sehr nach einer Borderline Störung aus. Sie ist noch sehr jung und wahrscheinlich mit ein Grund zur mangelndenden Einsicht. In eine Therapie begibt sich ein Mensch in erster Linie, wenn Leidensdruck besteht. Von außen jemanden zu einer Therapie zu bewegen oder gar zu "zwingen" ist der falsche Weg und führt auch zu keinen Erfolg. Sie braucht erst einmal die Einsicht, vielleicht fehlt es ihr, weil ihr ihr Verhalten irgendwie "normal" erscheint. Rede mit ihr und mach ihr mit dem Borderliner vertraut. Ermutige, aber zwinge sie nicht dazu bzw ganz wichtig : setze sie nicht unter Druck. Sondern auf behutsame Art und Weise erklären, wieso es Sinn machen würde. Mit den Jahren wird es selten besser. Das sollte sie zum Handeln bewegen. Nur jetzt ist sie noch jung und sieht es anders...

Viel Glück

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Geht mir exakt genau so! Auch, dass ich früher nicht allein sein konnte, es inzwischen aber wirklich mag... Bist damit nicht allein :)

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