Ich bring's mal gleich auf den Punkt: Beide Ehegatten schon in Rente, ewig plus 1 Jahr verheiratet. Er hat das Geld verdient, sie war für Haushalt und Kinder zuständig. ER ist durchaus praktisch (handwerklich) veranlagt und gewohnt, selbständig zu arbeiten. SIE hat darunter gelitten, daß Hausfrau keine anerkannte Tätigkeit war.
Nun geschieht ständig (mehrmals am Tage) folgendes: Sie erteilt ihm einen Auftrag (meist geht’s ums Kochen) und hält ihm dazu voller Überzeugung einen längeren Vortrag, WAS er WIE zu tun hat. Im Extremfall stellt sie sich in der Küche neben ihn, um zu beobachten, ob er sich auch tatsächlich an ihre Anweisungen hält.
Ihn nervt das – schließlich ist er ja dem Kindergarten längst entwachsen, und derartige Tätigkeiten sind für ihn nichts Ungewohntes. ER versucht folgende Strategien:
- Er verbittet sich solche Belehrungen, weil er alles recht gut selber kann.
- Er sagt zu allem „Ja ja mein Schatz“ und tut was er will.
- Er schaltet seine Ohren auf Durchgang und denkt an was Schönes.
- Er rastet aus und sagt „Mach doch Deinen Sch... selber, wenn Du alles besser kannst“, verläßt demonstrativ die Wohnung und kommt erst abends in angetrunkenem Zustand wieder.
SIE ist ebenfalls frustriert, weil er ihre gut gemeinten Tipps in den Wind schlägt. Schließlich war das ja jahrelang IHR Fachgebiet, und sie kennt sich da bestens aus. Und ein bißchen Anerkennung sollte ja nun wohl drin sein – oder?
Meine Fragen an die GF Community:
- Kommt Euch das bekannt vor?
- Habt Ihr Tipps für IHN oder für SIE, wie sie diesen nervenaufreibenden Zustand beenden könnten?
Die Frage ist ernst gemeint, und ich bin wirklich sehr gespannt auf Eure Antworten. :-)