Ich habe den GMX 550 One und kann mal meine Erfahrung nach knapp 3 Jahren und so etwa 7000 km schildern.
Damals hab ich den 550 von Epple über eBay für sparsame 637€ erstanden. Aktuell hauen die den für 815€ raus (inklusive Versand).
Nach der Anlieferung stellte ich beim ersten Tanken fest, dass die Tankuhr nicht funktionierte. Der mobile Service hatte noch etwas Zeit, rief spontan an und hat den Tanksensor kostenfrei zurechtgebogen da er kein Teil zum Austausch dabei hatte. Das Teil war wohl nur schlecht eingebaut und nicht getestet worden.
Etwa ein 3/4 Jahr später fiel das Abblendlicht aufgrund von korrodierten Schaltkontakten des Fernlichtwechselschalters aus (die Kontakte waren blank, aber hatten wohl eine nicht leitende Schicht). Ich hatte Epple gebeten das zu reparieren oder mir ein Ersatz- Umschalter zuzusenden. Da ich keine (fachlich dokumentierte Inspektion) durchgeführt hatte, verweigerte er die Reparatur und auch das Ersatzteil mit der Behauptung bei einer Inspektion würde das Teil gewartet (gefettet). Da ich selbst ein wenig Ahnung von Elektronik und Elektrik habe war mir klar, das das totaler Quatsch ist. Elektrische Kontakte werden nicht gefettet (Ausnahme Polfett für Autobatterien). Mir ist da sonst nichts fachlich Anerkanntes für schaltende Kontakte bekannt. Ich habe den Schalter dann selbst ausgebaut und die Kontakte mit einem Glasfaserstift von der nicht sichtbaren Oxidschicht befreit. Seitdem funktioniert er ohne weiteren Ausfall.
Ich muss dazu anmerken, dass Epple zumindest damals versucht hat, sich mit Bezeichnungen B-Ware um die zwingend für Neuware vorgeschriebene 24-monatige Gewährleistung zu drücken, zumindest wollte er das seinen Kunden suggerieren.
Für die 12 monatige Gewährleistung für Gebrauchtware wie er das gerne gehabt hätte, hätte der Roller aber einen Vorbesitzer und einen Kilometertstand gebraucht. Ein paar mögliche Kratzer im Lack machen noch keine Gebrauchtware und es B-Ware zu nennen ist juristisch bedeutungslos. Das wurde in anderen Fällen schon gerichtlich klargestellt.
Als nächstes ging die Tachoschnecke Kaputt - ich denke heute, die sollte auch alle 2000 km neu abgeschmiert werden, wenn man sie nicht neu kaufen möchte. Dann brach die Tachowelle, die beim 550 unnötig lang und deshalb unnötig eine 90° Biegung machen muss.
Als nächstes fiel das elektromechanische Binkrelais aus. Die Kontakte des 10 Ampere Relais konnten den hohen Einschaltstrom der zwei 21W Blinker nicht standhalten. Reinigung brachte nicht lange etwas.Ich habe ein elektronisches Blinkrelais eingebaut und kann nur dazu raten.
Dann hat mein Roller im Herbst mal eine kräftige Dusche von einer überlaufenden Dachrinne bei Starkregen abbekommen. Dabei lief Wasser in den Gasbowdenzug und im Winter fror das ganze dann fest - im fahren bei vollgas :-) .
Jetzt nach fast drei Jahren sind die Gummis beider Felgenventile rundherum gerissen und der Hinterreifen hat keinen Druck mehr. Ich bin gerade dabei neue Ventile zu besorgen.
Weil ich den Auspuff gerade abgenommen habe, stellte ich fest, dass er auch durchgerostet ist und an der üblichen Stelle wo krümmer und Topf sich treffen ein Loch hat.
Fazit:
Die China- Roller sind (jetzt nicht mehr so) billig in der Anschaffung.
Für die Kosten der Eppella Inspektion kann man sich fast einen zweiten kaufen. Es lohnt sich für mich nicht.
Ohne pingelig korrekte Inspektionsnachweise wird Eppella sich vermutlich um Gewährleistung zu drücken versuchen. Auch bei Teilen, die durch die Inspektion gar nicht betroffen sind.
Die Konstruktion, Materialqualität und die Verarbeitung ist teilweise schlecht.
Die Roller sind nicht sehr servicefreundlich.
(Verkleidung ist verhakt und bricht schnell, wenn man nicht genau Bescheid weiss, wie man sie abhebeln muss; viele scharfe Kanten; enge und fummelige Bauweise, aber man kann ja auch für eine Zündkerzeninspektion die Sitzbank abbauen :-) ) (Gummiteile sind minderwertig, werden ohne Not rissig)
Die Batterie ist auch nach 2,5 Jahren Schrottreif, ich vergaß - ich benutze ja schon länger nur den Kickstarter, der übrigens auch vor dem Winter neu abgeschmiert werden muss, weil er im Winter gerne mal so schwergängig wird, dass die Feder ihn nicht zurückbewegt.
Achso - den Kickstarter musste ich auch wieder festbasteln, weil die Verzahnung wegen zu geringer verzahnter Fläche und schlechter Passung durchgerutscht und dabei zerstört wurde. Mal davon abgesehen, dass er von Anfang an beim Kicken an das Gehäuse gestossen ist und da schöne Kratzer verursacht hat.
An diesen Rollern fallen immer wieder Bauteile wegen schlechter Qualität aus. Wenn man die nicht selbst tauschen kann, wird es teuer und Umständlich, wenn man keine günstige Werkstatt um die Ecke hat.
Selbst, wenn viele Kleinigkeiten nicht zur Fahruntüchtigkeit führen denke ich, man wird kein Jahr ohne den Austauch irgendwelcher Teile schaffen.
Mit meinen Vorgängerrollern Rex RS 450 und ScooterTribal lief es ähnlich.
Sie liegen alle voll im Trend des billigen Verkaufspreises. Geld wird dann mit dem häufigen Verkauf von kurzlebigen Bauteilen verdient und das Servicepersonal freut sich auch über viel Arbeit (geplante Obsoleszenz).
Als DIY kann man China- Roller (*Stöhn*), vielleicht auch besser nicht.
MfG