Es gibt da einen häufigen Fehler, der unbemerkt durch falschen Zusammenbau bei der Wartung vorkommt. Ich versuche mal ihn ausführlich zu beschreiben. Dein Problem scheint mit der Schraube zum Lösen des Handrades zu tun zu haben. Bei den meisten Maschine trennt man damit beim Aufspulen des Unterfadens den Rest des Nähwerkes vom Antrieb. Die Nadelstange, Greifer und Transporteur sollen sich dann nicht mitdrehen. So hast Du es ja beschrieben. Nur der Antrieb für den Unterfadenspuler wird bewegt, sofern er manuell aktiviert wurde. Dazu wird meist ein Reibrad an das Handrad gedrückt(ist hier nicht wichtig). Da Deine Mascine nur bei schnellerem Lauf automatisch "abgekoppelt wird" rattert das Handrad und der Rest steht still. Das Problem ist in sehr vielen Fällen eine falsch eingesetzte Begrenzungsscheibe am Handrad. Dann kann man die Schraube zwar feststellen aber nicht ausreichend für eine dauerhafte Kraftübertragung. Bei schnellem Lauf oder dicken Nähten löst sich dann der Antrieb ungewollt. Das Handrad dreht dann durch. Du kannst folgendes versuchen: Wenn Du die Madenschraube an der Kupplung (große Schraube im Handrad) entfernst, kannst Du die Feststellschraube/Kupplung herausdrehen. Darunter befindet sich eine Metallscheibe mit mehreren Nasen. Diese Scheibe sitzt im falschen Winkel auf der Hauptwelle und verhindert, dass die Kupplung richtig fest geschlossen werden kann. Die Scheibe muss in die nächste passende Position gedreht werden. Dann kann alles wieder zusammengebaut werden. Drehe die Kupplungsschraube fast fest. Erst danach dreht man die Madenschraube wieder hinein. Jetzt sollte sich alles fest verbinden lassen.
Wie kimbra87 schon gesagt hat: nachmachen oder gleich selbst entwerfen. -> Regionale Kleinanzeigen durchsuchen, Nachbarn und Bekannte fragen: Nähmaschinen werden oft verschenkt. Handnähen geht auch, bis zur Erfindung der passenden Maschinen haben die Menschen auch Kleidung getragen :-) Das Netz hat alles was man an Informationen für den Start braucht! Man lernt etwas für's Leben. Mit dem Taschengeld von zwei Monaten kann man bei schlauer Auswahl schon eine Menge Rohmaterial kaufen. Der Rest wird aus Altklamotten gemacht. Wenn man sich darauf einläßt, hat man sehr schnell Erfolge und wird mit jedem Stück besser. Das Beste daran ist doch, dass man am Ende keine importierte Massenware trägt. Wenn etwas kaputt geht, weiß man wie man es wieder richtet, wenn einem etwas nicht mehr gefällt ändert man es...
Es freut mich, dass die Maschine wieder funktioniert. Bei Fehlfunktionen an Nähmaschinen sind oft nur solche Kleinigkeiten die Ursache. Viel Spaß beim Nähen!
- Oberfadenspannung: Du sagst die Maschine ist gereinigt. Auch zwischen den Scheiben der Oberfadenspannung?. Löst die Spannung sauber beim Heben und Absenken des Nähfußes aus?
- Fadenanzugsfeder: Funktioniert sie ohne zu klemmen?
- Unterfadenspannung: Auch hier darf nicht das geringste klemmen, Fadenreste in der Spulenkapsel oder eine gering verbogene Feder, eine heruntergefallene Metallspule, ein Grat an einer Plastikspule können ungewollt die Unterfadenspannung erhöhen und damit die Balance zwischen Oberfadenspannung und Unterfadenspannung stören.
- Verschlissene Nadel, macht keine sauberen Löcher, Faden wird beim hochziehen gebremst. Billignadel: Nadelöhr unsauber verarbeitet und bremst Faden
- Ungeeignete Nadeln: zu kleine Löcher in schwierigem Stoff
- Falsche Nadel-Garn Kombination, zu dickes Garn in dünner Nadel
- Grat irgendwo im Fadenweg des Oberfadens z.B. an der Stichplatte durch Nadelbruch
Was passiert denn beim Regulieren der Fadenspannung? Keine Änderung, teilweise Besserung? Ohne eine genaue Beschreibung der Bedingungen (Nadelstärke, Garn, Stoff usw.) kann ich nur empfehlen die Schritte durchzugehen und einzeln zu prüfen. Ich wünsche viel Erfolg bei der Fehlersuche, meist ist es wirklich nur eine Kleinigkeit, die man schnell selbst beheben kann. GLJ