Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass sich die Nationalsozialisten ursprünglich als linke, antibürgerliche und revolutionäre Bewegung verstanden, und zwar in Äußerungen der Protagonisten und Ideologen, im Werdegang einiger Akteure, in der Redeweise, in der totalitären Nähe zum Kommunismus bzw. zum Stalinismus, in der tendenziell antikapitalistischen Attiüde, im Egalitarismus, im Kollektivismus, im Anti-Individualismus, Anti-Liberalismus und Anti-Libertarismus. Es gibt da noch einige weitere Aspekte, die diese Sicht stützen können.
Und die Benennung der "Bewegung" als national-sozialistisch war auch kein dummes Versehen...
Vor einer genaueren Recherche empfehle ich allerdings der Einfachheit halber zunächst einen Blick in den Text des sog. Horst-Wessel-Liedes: "Kam'raden, die Rotfront und Reaktion erschossen, marschier'n im Geist in unser'n Reihen mit."
Der NS war, vor allem in heutiger Analyse in vielerlei Hinsicht reaktionär, verstand sich aber keineswegs so.
Und nein, Hitler war natürlich kein Kommunist, da ist Weidel schon ein Schnitzer unterlaufen.
Unterm Strich hat sie aber gute Gründe, diese Parallelen zu ziehen. Es steckt ein ziemlich fetter wahrer Kern in ihren unbedacht erscheinenden Ausführungen.
Ich selbst war über zweieinhalb Jahrzehnte Sozialist, Juso mit SDAJ-Affinität, die ganze Tour halt. Dann habe ich angefangen, mich mit der Ideologie etwas kritischer auseinanderzusetzen und habe festgestellt, dass da etwas etwas ganz gewaltig faul ist. Heute würde ich mich eher als konservativ-libertär verstehen.
Auch mit der linken Seite des NS habe ich mich intensiv beschäftigt - und da ist in gewisser Weise schon was dran.