Ja, es ist richtig, dass an den Wohnhäusern kaum Garagen standen. Dies löste die DDR so: Die DDR förderte den Bau von Garagen auf Pachtlandgrundstücken (sogenannte „Pachtlandgaragen“), da der private Fahrzeugbesitz ab den 1970er Jahren zunahm und der Platz in den Städten begrenzt war. Durch diese Regelung konnte die DDR der steigenden Nachfrage nach Abstellplätzen für Autos begegnen, ohne dafür wertvolles Bauland in den Städten zu opfern, das anderweitig gebraucht wurde (z. B. für Wohnraum und öffentliche Gebäude). Pachtgrundstücke waren oft an den Stadträndern gelegen, was eine praktische Lösung bot und gleichzeitig die staatlichen Kosten für die Errichtung und den Unterhalt der Garagen minimierte, da die Bürger oft selbst für den Bau und die Instandhaltung zuständig waren. Vor einigen Jahren wurde in vielen Regionen die Regelung zu Pachtlandgrundstücken für Garagen geändert: Die Gemeinden entschieden, die Grundstücke zu verkaufen, anstatt sie weiter zu verpachten. Da die Garageneigentümer zwar die Garagen besaßen, aber nicht das Land, auf dem diese standen, konnten sie nicht verhindern, dass die Grundstücke verkauft wurden – oft an Dritte oder zu Preisen, die für sie selbst unerschwinglich waren. Die Garagenbesitzer verlieren dadurch ihren Platz oder müssen die Garagen für teure Summen zurückkaufen, was effektiv einer Enteignung gleichkommt. Hier muss man aber auch anmerken, dass der Zustand der meisten Pachtlandgaragenhöfe sehr schlecht ist, weil sich kaum jemand um die Grundstücke und Garagen kümmert. Instandhaltung und Pflege ist mit Kosten verbunden, welche durch die Pachtgebühren von gerade mal 20 EUR jährlich bei weitem nicht gedeckt wären.

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