Nein, der Mangel ist in Deutschland nicht real, jedenfalls, wenn man unter Mangel mehr offene Stellen als passende Bewerber versteht. Mangel ist nach Industrielobbyorganen vorhanden, wenn nicht mindestens 10 passende Bewerber vorhanden sind, damit die Gehälter nicht auf IGM steigen und sich die Firmen gegenseitig bei den Löhnen hochschaukeln. Denn gute Renditen, wichtig für die Kapitalgeber, sind nur mit deutlich geringeren Löhnen, als die eigentliche Wertschöpfung des Mitarbeiter ist, drin. E-Technik hat aber noch mit den größten "Mangel" neben Informatiker. Wärst du ein klassischer Wald- und Wiesen-Maschinenbau-Bachelor, dann sähe es hingegen recht übel aus, wenn du dich nicht von deinen Kommilitonen positiv abheben würdest.

Fazit: Deutschland hat keinen Fachkräftemangel, dafür einen Lohnmangel. Weil die ANs keine Lobby haben im Vergleich zu AGs, hört man davon leider nix in den Medien.


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Es verdienen alle Lokführer (Güter, S-Bahn, Regio oder Fernverkehr) das gleiche Grundgehalt und gleiche Zulagen beim gleichen EVU. ICE kannst du erstmal sowieso knicken, musst deine Sporen paar Jahre woanders verdienen. Das Gehalt kann sich trotzdem unterscheiden, da halt in einigen Bereichen mehr Sonntags (Fernverkehr) oder nachts (Güterverkehr) gearbeitet wird. Grundgehalt ist bei der DB AG 2488 Euro brutto und ca. 300 Euro Zulagen größtenteils steuerfrei. Bei St. Kl. 1 kommst du damit ca. auf **1850 Euro netto all in, mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. Weihnachtsgeld gibt es nur noch ein halbes Monatsgehalt und Urlaubsgeld noch ca. 40 Euro. Denn der Rest ist schon im monatlichen Grundgehalt mit einberechnet. Gehalt ist insgesamt erbärmlich, da durch die geilen Arbeitszeiten (Dienstbeginn mal um 03.00, Dienstende mal um 01:40) das eigene Auto sehr oft bemüht werden muss (teurer Sprit), zudem kannst du dein Familien- und Privatleben vergessen, das liegt dank der schönen Arbeitszeiten aufgebahrt im Bahnhof. Und wenn du nicht mehr medizinsich tauglich bist, hast du ein ernsthaftes Problem.

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E6 gibt es eigentlich nicht für angehende Tf, sondern Lf 6, was auch ein Bereitstellungslokführer bekommt. Neuerdings werden die Umsteiger aber während der Ausbildung in Lf 7 eingestuft, etwas weniger als vorher. Dürfte um die 2150 Euro brutto liegen. Lf 6 ist dann ca. 2250 Euro und Lf 5, in die ein Streckenlokführer eingestuft wird, bei ca. 2450 Euro. Ist auch immer die Frage, wo man eingesetzt wird. Die S-Bahnen suchen bei der DB am stärksten, das Gehalt ist zwar auch Lf 5, aber nicht jedem liegt der Stop-Go-Verkehr. Finanziell besser als ein Bereitstellungslokführer bei DB Regio (neu) oder beim Fernverkehr mit der niedrigeren Lf 6 und nur wenigen Fahrentschädigungen (6,90 € pro Schicht mit mindestens einer Zugfahrt, die man beim Bereitstellen halt nur wenig hat) ist es aber allemal.

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