Hallo, Wie man in letzter Zeit an meinen Fragen erkennen konnte, beschäftige ich mich gerade ziemlich mit dem Asperger-Syndrom. Das ist leider kein normales Interesse, sondern es ist die nervige und sehr belastende Nachwirkung einer irgendwann zuvor gestellten Diagnose, welche Längst von einem anderen, qualifizierteren Psychiater, unter anderem mit Autismusschwerpunkt, mit Entschlossenheit zurückgezogen wurde.
Der Punkt ist: Ich will auf gar keinen Fall Autist sein. Wenn ich es offiziell erfahren würde, würde ich glaub ich schwerst depressiv werden. Ich will auf garkeinen Fall mein einziges Leben auf dieser Erde mit einer psychischen Störung verbringen (nix gegen Betroffene). Ich habe mich da in den letzten Jahren immens hereingesteigert.
In meinem Alltag suche ich immer völlig krank nach Gegenbeweisen für Autismus. Wenn ich sie finde, freue ich mich und sage mir: "hahaha und ich soll Autist sein... Niemals". Aber wenn ich auch nur EIN Anzeichen für Autismus finde, beschäftigt mich das so lange, bis ich einen Gegenbeweis gefunden habe (lese mir dann verzweifelt irgendwelche Studien im Internet durch und so, oder frage andere Leute unter nem Vorwand, um herauszufinden, ob mein Verhalten normal war")
Ich denke sehr viel (wenn ich nicht angelenkt werde) und sehr Zwanghaft über meine sozialen Fähigkeiten nach ("Oh mein Gott, das ist ja ein Autismussymtom.... ich hab ja mal irgendwo gelesen das Autisten Denker sind, die sich oft selbst reflektieren!!!" -wenn der Gedanke jetzt echt wäre, würde ich erstmal Google öffnen und verzweifelt und hoffend nach eine Erklärung suchen). Ich möchte nämlich später man einen Beruf ausüben, für den Autismus tödlich wäre.
Zu meiner Selbstreflexion: Ich bin unempathisch, habe aber ein Gefühl dafür, was in einem Gespräch angebracht und taktvoll ist. Wenn ich was sagen möchte, spiegel ich es meistens intuitiv an mir, und weis damit, was taktlos ist. Auch bin ich manchmal einfach zu nett, was als 17 Jähriger Junge an einer schule oft schlecht ist. z.b. lache ich immer, auch wenn ich Witze nicht lustig finde, weil es einfach für mich selbst das unangenehmste Gefühl der Welt ist, wenn auf meine Witze stille folgt (nicht das das oft der Fall wäre haha). Ich finde es auch immer krass, wie ehrlich die Leute aus meiner Klasse so sind, wenn es um Notlügen geht...
Wenn es aber daran geht, zu wissen, wann jemand erwartet, getröstet zu werden, oder sonst was, bin ich total unbeholfen. z.b. mein Bruder sitzt im Nebenzimmer und heult, und ich weiß nicht, ob er erwartet, das ich rüberkomme und ihn tröste. Wenn ich in dieser Situation bin denke ich mir: "ich glaube ich hab Asperger :-(". Einen Overload oder soone Sachen hatte ich überings noch nie. ich höre zwar mehr Sachen als andere Leute, aber das stört mich nicht, es lenkt mich maximal ab (liegt an ADS glaub ich)
Das war mal son Beispiel darüber, wie ich mich sehe, und vor allen dingen mit anderen vergleiche.
Danke für Hilfe :)