Zuerst mal bitte alle runterkommen, ich weiß das die Frage sehr polarisierend ist. Und bitte keine Antworten wie "Typisch Molsems/Juden", "[XY] ist nur Selbstverteidigung", "Freiheit für [XYZ]", [Name A] ist der neue Hitler von [Name B]"...
Aber Fakt ist doch: sowohl Kurden als auch Palästinenser sind Völker ohne international anerkannten Staat, deren Siedlungsgebiete auf mehrere Staaten aufgeteilt sind (Kurden in der Türkei, Syrien, Irak und Iran, Palästinenser im Libanon, Israel, Westjordanland + Gazastreifen und Jordanien).
Beide Völker haben Parteien gegründet, die teils mit Waffengewalt versuchen, die Unabhängigkeit zu erreichen, bzw die bewaffnete Arme haben: die Palästinenser mit der POL und ihren Splittern wie Fatah (in Europa nicht als Terroristen gesehen) im Westjordanland und der Hamas mit Kassam-Brigaden (Terrororganisation) im Gaza-Streifen, die Kurden mit Parteien wie der PYD und ihrer Miliz YPG (Für Europa keine Terroristen) in Syrien und der PKK (Terrororganisation) in der Türkei.
Diese Parteien und Terrororganisationen versuchen seit Jahrzehnten, mittels Krieg, Terrorismus und Verhandlungen autonom zu werden,verlieren aber alle ihre Konflikte bzw haben dieses Ziel nie abschließend erreicht, aber in einigen Regionen Teilerfolge erzielt (Westjordanland, Kurdische Autonomieregion im Irak). Dabei wurden aber immer wieder ihre Städte von militärisch weit überlegenen Gegnern zerstört (Gaza-Streifen und die tausenden gewalttätigen Hausdurchsuchungen im Westjordanland, Massaker christlicher Milizen in palästinensichen Flüchtlingslagern im Libanonkrieg; hunderte zerstörte Dörfer in der Türkei und Städte wie Diyakbakir die durch "Antiterrormaßnahmen" extrem viele ausgebombte Häuser haben).
Weshalb prangert die Türkei denn die Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis als staatlichen Terrorismus an, zieht aber mit den Kurden quasi das selbe Spiel durch? Ist das extrem scheinheilig oder übersehe ich fundamentale Unterschiede?