Hallo Murphy 1907

Wie läuft's mit deinem Welpen?

Ich selber habe bisher nur agressive Malis aus dem Tierheim gehabt und seit vier Wochen mein erster Maliwelpe zu Hause. Mein Rezept um auch schwierige Malis gut hinzubekommen:

1) Man nehme sinnvolle Beschäftigung

Viele ruhige Spiele wie Suchspiele, Denkaufgaben, etc.) an denen der Mali wachsen kann.

2) Man beweise echte Führerqualitäten

Keine Gewalt, sondern Gelassenheit, klare und sinnvolle Regeln, die falls sie nicht eingehalten werden zu ungunsten des Hundes sind und konsequent durchgesetzt werden. Zum Beispiel wenn mein Welpe Leute anbellt, wenn ich die Autoklappe öffne. Geht die Autoklappe wieder zu und es kann noch nicht los gehen mit dem Spiel. Wenn er beim Spiel zu wild wird. Abbruch und zwei drei Minuten warten, dann erneut probieren. Das ganze ohne dass ich böse werde, denn schliesslich ist es ja das Problem des Hundes, wenns nicht weiter geht, somit kommt es auch zu keinen Machtkämpfen, die man bei einem Mali immer verlieren wird :-)).

Zudem gehört zu einem guten Rudelführer, dass er für die Sicherheit des Rudels schaut (man den Besuch als erstes begrüsst, die Lage checkt, bevor der Hund aus dem Auto geholt wird, Hunde die ihn bedrängen wegschickt, den Hund im Restaurant nicht strategische platziert, den Hund bei sich im Schlafzimmer neben dem Bett schlafen lässt, etc.)

Ebenfalls hat ein guter Rudelführer etwas zu bieten, sprich man kann etwas sinnvolles lernen (keine sinnlosen Sitz, Platz übungen, sondern herausfordernde Jagdstrategien)

3) Man gebe dem Hund die Möglichkeit runter zu fahren.

Nachdem ich mit meinem Welpen draussen war (wir gehen (noch) nicht spazieren, sondern an einen sicheren Ort und üben dort sinnvolle Jagdstrategien mit einem Predummy) gehts ca. 1.5 Stunden in seine Box zum Schlafen. Am Anfang bin ich daneben gesessen, um ihm Sicherheit zu geben, etwas später muss er auch lernen alleine zu bleiben. Nach dem Spiel gibts bei uns Fressen (aus dem Futterbeutel), nach ca. 15 Minuten muss er nochmals aufs Klo und dann geht's in die Box. Gib dem Hund auch immer die Möglichkeit etwas zu knabbern (Spielzeug, Kauknochen, etc.), das brauchen Welpen.

4) Jegliches Verhalten, dass man später nicht will unterbinden (siehe oben).

Aber Achtung, wenn der Hund bellt / knurrt kann dass Aggression sein, dies sollte unterbunden werden. Ist es aber Angst (Ohren zurück, Schwanz eingeklemmt), dann solltest du dem Hund Sicherheit geben. Spricht. Hingehen und mit dem furchterregenden Nachbarn sprechen oder das Flatterband selber untersuchen, etc. Wie gesagt, ein guter Rudelführer achtet auf die Bedürfnisse seiner "Untergebenen". Und das Bedürfnis nach Sicherheit ist das wichtigste für ein Welpe.

So ich denke, das sind mal ein paar konstruktive Tipps für dein Problem. Nun wünsch ich dir viel Geduld und Gelassenheit und auch ein bisschen Spass an deinem Powerpaket, du wirst von ihm viel lernen können!

Gib Bescheid, falls du noch weiter Tipps brauchst. Hier noch ein Buchtipp: Vom Welpe zum Junghund von Jan Nijboer.

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