Ich war selbst an einer Musikhochschule und würde absolut niemanden empfehlen Musik zu studieren. Wenn du „reiche“ Eltern hast, die dir deine Profiinstrumente für mehrere tausend bezahlen, Meisterkurse bezahlen und du dir keine Gedanken um Miete ect machen musst, wird es zwar leichter sein. Aber um es überhaupt an eine Musikhochschule zu schaffen, ist ein enorm steiler, harter Weg mit krassen Aufnahmeprüfungen und sehr hohen Anforderungen. Das Studium ist sehr anspruchsvoll insbesondere bei Klassik. Im Jazz Pop Bereich sieht es wesentlich leichter aus, man kann sich hier auch eher Abschlüsse kaufen, aber ohne vernünftig und gut Noten lesen können, klingt es eher nach einem schlechten Witz das studieren zu wollen. Oft ist ein Zweitinstrument gefragt, in der Regel Klavier wofür man mindestens 1-2 Jahre vorher anfangen sollte. Noten lesen ist wichtig, man schreibt sich auch nicht in Mathe ein, wenn man nur das kleine 1x1 beherrscht. Es ist ein krasser Konkurrenzkampf. Man ist permanenten Druck und Performance auf hohem Niveau ausgeliefert. Konzerte sind nervlich auch aufreibend, man bekommt das wenigste bezahlt und beruflich —sofern nicht Lehramt mit Aussicht auf Lehrergehalt— gibt es einfach enorm wenig Möglichkeiten. Höchstens ein paar Stunden die Woche an einer Musikschule Kinder unterrichten. Aber auch hiervon können die wenigsten gescheit von Leben. Man kommt so leicht auch nicht in anderen Berufen unter da man zu sehr auf ein Fach spezialisiert ist. Um ins Orchester zu kommen muss man ein Wettbewerbstier sein schon früh etliche Erfolge, einfach eherblich besser als der Druchschnitt, am besten Jungstudent seit der Kindheit/ Jugend mit etlichen Wettbewerben oder Meisterkursen. Man muss im Studium so viel üben üben üben, es gibt Schlüssel um über die Nacht in den Überäumen zu bleiben….Fragt sich nur wie man das finanziell eines Tages wieder rausbekommt, den ganzen Einsatz. Umgang von Professoren zu Schülern oft nicht immer nett, viele zittern gerade zu, man muss sich stets von seiner allerbesten Seite zeigen und wird nicht selten auch heftig kritisiert. Die #Musicmetoo Debatte gab es nicht umsonst, bitte googlet die Problematik zu Machtmissbrauch an Musikhochschulen. Bist du schon mit 14 ein kleiner Klassikstar der stets Geld und Unterstützung von Mami und Papi bekommen hat und ein antikes teures Musikinstrument aus irgendeiner Stiftung spendiert bekommt, dann schön und gut— viel Spaß bei den Meisterkursen und beim Applaus und Verehrung kassieren.

An Musikhochschulen laufen auch viele Hochbegabte rum, von denen niemand mehr was hören wird einfach nur weil sie kein Marketing haben oder zu normal und bescheiden sind, obwohl sie in vielen Fällen technisch so manchen Klassikstars in nichts nachstehen.

Im Pop Bereich mag vieles einfacher sein, aber wenn du nicht schon vor dem Studium technisch spielerisch usw auf nationaler bzw Internationaler Ebene bist, also zu den Besten gehörst — Musikhochschulen in Deutschland sind sehr stark international umkämpft— dann tu deiner Gesundheit, deiner Rente und deinen finanziellen Lebenstandards was Gutes und mache es nicht.

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