Diese Fahrgeschäft- und Zirkusassistenten waren früher, als es noch kaum Fernsehen und auch sonst keine große Unterhaltung gab, bekannte und markante Figuren, wenn sie aufs Dorf kamen. Sie waren

  • durchtrainiert und verdienten sich am Ort oft bei Zimmermannsarbeiten auf Baustellen ein Zubrot
  • “sonnengegerbt“ (wie das damals genannt wurde)
  • trinkfest
  • schon in jungen Jahren zahnlos
  • tätowiert mit Ankern und barbusigen Meerfrauen
  • rauchten Rothhändle ohne Filter
  • hatten den Ruf weg, irgendwas angestellt zu haben („Der hat bei einer Wirtshausschlägerei einen totgeschlagen“, „In jedem Ort, wo die Kirmes ist, entjungfert er zwei bis drei 15-Jährige“ hieß es mit wohligem Schaudern)
  • galten nicht gerade als Intelligenzbestien (daher die Redensart: „einen IQ haben wie ein Schiffsschaukelbremser)
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Müsste gehen, wenn er online ist. Ein Bürger muss halt über seinen Schatten springen und ihm eine Adresse in Real Life zur Verfügung stellen. Oder geht das über die Packstation? Außerdem sollte man sich fragen, wenn man sich schon löblicherweise mit Obdachlosen befasst, ob man ihnen nicht auch anders und besser helfen kann.

Lest dazu folgende Geschichte aus dem schönen Österreich:

Wir haben das ohne, dass es Internet gab, vor vielen Jahren in Wien einen Obdachlosen möglich gemacht, um 1975 herum.

Wir hatten ihm damals als Studenten in Wien unseren Hausbriefkasten zur Verfügung gestellt, indem wir ihm einen Schlüssel gaben und ein Schild hinhängten „Dr. Cort Herrmann“. Cort ist eine norddeutsche Variante von Kurt. Der obdachlose Mann hieß Joseph Pawlitschek (genannt „Pepi“) und trug ewig dieselbe eine Cordhose und ein Cordjackett. Daher kamen wir nach Absprache mit ihm auf die Idee ihn „Cort“ zu nennen. Unter dem Alias-Namen konnte er Post empfangen, und wo er mal seinen wirklichen Namen angab, schrieb er eben als Adresse „bei Dr. Cort Herrmann“.

Der Grund war. Der Pepi wohnte eigentlich im Männerasyl. Dorthin wollte er sich aber keine pornographischen Magazine (verharmlosend Söxhefterl genannt) schicken lassen, weil es bei Sendungen, die größer als ein normaler Brief waren, eine Postzensur in seinem Männerasyl gab (damit keine Päckchen mit Alkohol oder Drogen hineingingen).

Eine Studienkollegin von uns, Marianne, schalt uns: Könnt Ihr ihm nicht anders helfen? Die ging dann als Frau in den Sexshop (das war 1975 völlig ungewöhnlich), kaufte für den Pepi drei Hefte und gab sie uns, damit wir sie dem Pepi schenken. Bevor er sie bekam, hatten wir sie selbst gründlich „studiert“...

Der Hauseigentümer sagte zu uns, als er mal in sein Mietshaus kam und das Schild sah:

>Dr. Cort Herrmann steht do. Hobst an ööchtn Dokda in die Untermiete genommen? < Er frotzelte, das müsse ein Versager sein, >wonn jener Dr. Herrmann als an Akademiker sich nur so a bülliges Zimmer läsdn ko wie bei mir.<

Wir sagten lachend: nein im Gegenteil, die Zimmer wären so teuer bei ihm, dass wir an den zahlungskräftigen Dr. Herrmann untervermieten müssten. Darauf der Hausbesitzer:

>Ihr seid‘s doch eh olles Kommunisdn.<

Und nach einer Pause:

>Cort? Wör haaßt Cort? Is dös a Piefke? Für mi is Cord a Hosnstoff. So wie‘s da versoffene Pawlitschek allweil trägt.<

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Was malst Du Dir beim Onanieren aus?

Daran merkt man‘s. Ein Beispiel: Angenommen, jemand steht auf Frauen, die enge Jeans tragen, und besonders gern sieht er es, wenn es knappe Jeansshorts sind. Onaniert er nun, weil er sich erotische Dinge ausmalt mit einer Frau, die so gekleidet ist, dann ist es im strengen Sinne kein Fetisch. Kommt bei den Onaniergedanken aber nur noch der knackige Arsch in den engen Jeans, aber nicht mehr die Frau und der Sex mit ihr vor, dann ist‘s ein Fetischismus. Der Fetischist ejakuliert in diesem Fall in seinen Träumen nicht in eine der Körperöffnungen der Frau, weil er nicht sie begehrt und weil ihre Jeansshorts nicht das Mittel sind, mit dem die Frau ihn erregt, sondern er ejakuliert auf die Jeans selbst, weil der Fetisch selbst das Objekt seiner Begierde ist.

im Fall 1 sind 99 % Fetischisten. Im Fall 2 sind’s erheblich weniger.

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Ganze Landschaften in Süddeutschland und hier in Österreich riechen nach dem Urin der Biertrinker. Das macht den lieblichen Reiz der Alpenländer aus. Nicht schöneres als ein Spaziergang an einem kühlen Frühlingsmorgen, wenn die Sinne durch die Dunstschwaden der Bierpisse bricht und den neuen Tag begrüßt.

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Bei "Who" geht es, bei "How" geht es heute nicht mehr. Für den native speaker hört sich das veraltet an. Ich habe eben meine Frau (Amerikanerin) gefragt:

"Kann man das sagen: 'How went your exam?'?"

Sie bejaht es lachend und fügt hinzu:

"That must have been an exam in Stratford on Avon!"

Stimmt. Gleich mal nachgeschaut im Internet:

Rosalind fragt in "As You Like It" von Shakespeare in III 2 (V. 1322): "What said he? How looked he?"

 

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Ich würde die Frage nach der Herkunft der Bilder in der weiteren Kommunikation übergehen. Ist ja auch egal, woher die Bilder kommen. Die entscheidende Message ist: Sie hat sie Dir geschickt. Ich würde sie daher fragen "Findest Du diese Art von Sex interessant?" Das ist unverfänglich, also nicht fragen, ob sie so was machen will oder schon gemacht hat. 

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Gar nicht. Die Kette ist lückenlos. Jeder, der rechtsgeschäftlich in den Besitz (Eigentum ist nicht erforderlich!) der Flasche kommt, zahlt das Pfand. Das geht über die Brauerei, Großhändler, Getränkespedition, Einzelhandel usw. Du bist ein Glied in dieser Kette. Wenn Du eine Flasche bei ALDI kaufst, hat ALDI das Pfand an den bezahlt, wo sie ihre Getränke beziehen. Wenn Du das Pfand zahlst, hat ALDI sein Geld wieder. Wenn Du die Flasche bei LIDL abgibst, hast Du Dein Geld wieder. Wenn LIDL die Flasche zum Wiederbefüllen in den Kreislauf zurückgibt, zahlt ihnen der Übernehmer wieder das Pfand. Der Getränkespediteur zahlt das Pfand. Der Wiederbefüller, der's vom Getränkespediteur übernimmt, zahlt ihm das Pfand usw. usw. - bis die Flasche irgendwann kaputt geht.

Das Geniale an dem System ist, dass es auf die Eigentumsverhältnisse an der konkreten Flasche nicht ankommt.

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Tja, so sind sie, die Frauen. Unberechenbar. Das war schon zu meiner Zeit so. Und da konnten wir nicht "schreiben". Wir mussten noch sprechen. Aber auf das, was sie da sagten, war nur manchmal Verlass. 

Die Frau übt durch Gewähren und Verweigern vom Geschlechtsverkehr Macht aus. Wo (noch) kein Sex stattfindet, wird dieselbe Macht durch Gewähren und Verweigern von Schreibkontakt, Dates usw. ausgeübt. 

Aber gib's zu: das lieben wir doch an den Frauen. Wir wollen es doch gar nicht anders.

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Das ist eine berechtigte Frage.

Das Wort "Vorbild" wird hier im übertragenen Sinn verstanden. Ein "Bild" ist ja kein Mensch. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Herkunft von "Bild" beim Wort "Vorbild" nicht ganz ausgeblendet, man spürt noch die Metaphorik darin, der damit gemeinte Mensch im Sinne von "Mein Onkel ist mein Vorbild" ist noch nicht ganz in dem Begriff aufgegangen, die Sperrigkeit von "Bild" als Sache bleibt. Daher darf man auch schwanken, ob man sagt "Was sind deine Vorbilder?" oder "Wer sind deine Vorbilder?". Beides ist möglich.

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Dazu eine Geschichte:

Bei uns auf dem Gymnasium gab's den Hermann N***, der war ein paar Klassen über uns und hatte ca. 1975 herum die Matura (Abitur) gemacht. Der hatte schon mit 18 eine Stirnglatze. Der Hermann trug - was auch damals schon unüblich war - keine Jeans, sondern ging immer im schwarzen Anzug in die Schule, und wenn er "locker" drauf war, trug er keine Krawatte.

Dieser bemerkenswerte Schüler hatte, soweit ich das mitbekam, keine Freunde an der Schule, dafür war er zu reif. Er war aber in einem Männergesangverein, wo er nach der Singstunde gerne bei Bier und Schnaps eine dicke Havanna rauchte. Mein Onkel, der auch in diesem Gesangverein war, fragte dann, wenn er den Oberschüler genüsslich die Zigarre paffen sah:

"Hermann, schmeckt Dir's denn."

Und der Hermann bildete mit genießerischer Geste aus Daumen und Zeigefinger seiner freien Hand einen Kreis und schwärme:

"Franz, jo, i sog Da: döös is an Genuuuß!"

Als es nun auf die Matura zuging, hatte der Hermann große Angst, dieselbe nicht zu bestehen, sondern durch die Prüfungen zu fallen. So lernte er unter verstärktem Konsum von Spirituosen, und auch bei den schriftlichen Arbeiten und der mündlichen Prüfung stand er unter schweren Schnäpsen. Er hat dann die Matura ganz leidlich bestanden, und er sagte noch nach Jahren zu meinem Onkel:

"Franz, wann i need so gsoffa heed, i heed koa Madura, bis heid need!"

Der Hermann ging zur ÖBB, aber alt wurde er nicht. Er blieb ledig und ist mit Mitte 30 an Krebs gestorben. Ich werd immer an ihn denken. Es war ein guter Kerl, und diese Geschichte habe ich zu seinem Angedenken geschrieben.  

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In pornographischen Filmen bedeutet Latina nichts anderes als im wirklichen Leben auch:

Eine Frau aus Mittel- oder Südamerika.

Anders als in Kanada und den USA wird im Rest Amerikas Spanisch und Portugiesisch gesprochen. Beide Sprachen stammen von Latein ab, denn die iberische Halbinsel (heute: Spanien und Portugal) war römische Provinz. Die Menschen, die Spanisch oder Portugiesisch in Mittel- und Südamerika sprechen, nennt man wegen dieser Sprachen "Latinos", die Frauen "Latinas".

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"Niveau" ist geradezu das Musterbeispiel für ein Fremdwort.

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Dein Nickname ist ja schon aussagekräftig: mortimore - mors, mortis, f. = lateinisch der Tod. - more = englisch mehr. Also mortimore = mehr Tod. Und dann steckt auch noch Timor drin =lateinisch Frucht, Angst.

Wenn man mit 10 seine Mutter verliert, dann ist das ganz schlimm und traurig. Jetzt mit 13 in der Pubertät, erste Liebe, auf dem Weg so langsam ins Erwachsenenleben, könntest Du Deine Mum gut brauchen. Dass Du Dich da elend fühlst, wenn von früher erzählt wird, als sie noch lebte, ist ganz normal. Aber das einzige, was ihr für die Mutter noch tun könnt, ist, dass ihr Euch an sie erinnert und über sie sprecht. Das zeichnet uns Menschen ja gerade aus, dass wir uns erinnern können und eine Sprache haben, mit der wir Worte und Gedanken bilden können. Jede Frau, die Mann und Kinder hat und weiß, dass sie sterben muss, wünscht sich, dass ihr Mann und ihre Kinder an sie denken, dass sie sie also nicht vergessen, sondern in Erinnerung behalten. Dadurch lebt sie wenigstens ein bisschen noch unter Euch. Trotzdem.will niemand, der fortgehn muss, dass seine Lieben ewig um ihn trauern. Deine Mutter will, dass Du auch ohne sie erwachsen und selbständig wirst, dass Du lebst und Dich nicht von der Trauer und Einsamkeit lähmen lässt. Wenn sie im Himmel oder wo auch immer sie ist sehen könnte, dass ihr Kind spät in der Nacht traurig ist und bei >Gute Frage< Rat suchen muss, dann würde sie sich sicher sagen: >Mein Kind ist allein und vermisst mich, ach, könnte ich nur zu ihm. Aber ich kann es nicht, und mein Kind ist stark und weiß auch, dass ich es nicht kann. Es soll immer an mich denken und an die Zeit, die wir zusammen hatten, aber es soll auch sein eigenes Leben leben und in die Zukunft schauen, dafür habe ich mein Kind geboren und es großgezogen.<

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