Hallo zusammen,
unfassbar... Ich war immer absolut gegen Zweigleisigkeit und jetzt das...
Seit Anfang Mai arbeite ich in A-Stadt bei einer größeren Firma. Mit mir hat in B-Dorf eine Frau angefangen, die ich schon einige Male bei Veranstaltungen und Einführungsseminaren getroffen habe und ich verstehe mich bestens mit ihr. Wir sind einig, dass es uns beiden so vor kommt als würden wir uns seit mindestens zwanzig Jahren kennen, obwohl es erst knapp zwei Monate sind...
Seit ich sie kenne kommen von ihr andauernd nette und liebe Signale. Z.B. in Mails: Die enden IMMER mit „ich knuddele dich“ und sie schreibt immer wieder, wie toll sie es findet, mich kennen gelernt zu haben. Kürzlich waren wir in C-Stadt auf einem Seminar; im Vorfeld haben wir verabredet, ab D-Stadt im selben Zug zu fahren. Sie schrieb mir dann, dass sie es super findet, dass ich einen Umweg in Kauf nehme, ggf. werde sie am Bahnhof des Zielortes warten (falls es beim Umsteigen nicht klappt) und weiter: „Wenn du noch im selben Hotel landen kannst, ist C perfekt“. Dazu kam es dann auch.
Auf der Fahrt habe ich zufällig und beiläufig von ihr erfahren, dass sie einen Freund hat, mit dem sie seit einigen Monaten zusammen wohnt. Von ihm spricht sie kaum und wenn, dann wirkt sie völlig emotionsfrei. Beim Seminar wurden wir gefragt, wie lange wir denn schon ein Paar seien, worauf sie fauchend reagierte: Das sei gar nicht der Fall, alles rein platonisch, und sie habe einen Freund. Sie freut sich aber schon aufs nächste Treffen mit mir. Über den Freund (Beruf, Dauer der Beziehung...) habe ich nichts weiter erfahren. Sonst redet sie auch immer per Ich („Ich gehe heute abend weg / Ich war gestern im Kino / Ich bin nachher noch eingeladen“). Dass sie per Wir (von sich und ihm) reden würde, ist nur einmal vorgekommen, als es sich gar nicht verhindern ließ.
Telefonisch ist sie schwer zu kriegen, per Mail und SMS besser. Nach dem Treffen in C-Stadt schrieb sie mir mit zwei Tagen Abstand, dass es so cool mit mir gewesen sei und „jederzeit gerne wieder“. Sie habe das ganze WE gebraucht, um die Eindrücke zu verarbeiten, und die Begegnungen kämen ihr immer wieder hoch; das sei positiv gemeint.
Aufgefallen ist mir in C-Stadt, als wir im Restaurant Abend essen waren: Da rief ihr Freund an und sie sagte, sie sei mit „den Kollegen“ (Plural!) unterwegs, obwohl wir zu zweit waren. Sie tat alles, damit er nichts von mir erfährt. Und in Kürze steht das nächste dienstliche Treffen, dieses Mal in E-Dorf, an...
Wie schätzt ihr das Ganze ein und was würdet ihr machen? Danke schon mal!