Eine interessante Frage Andre :-)
Doch bevor es zu einem totalen Kollaps kommen würde, so dass die Menschen tatsächlich autark leben müssten würde es eine riesige Menschenwanderung geben - eine Wanderung von einer Lagerhalle zu anderen.
Es stimmt nicht, dass wir nichts horten. Ganz im Gegenteil. Das tun wir jetzt noch viel, viel mehr als jemals zuvor. Unsere Orangen, die wir "frisch" im Supermarkt bekommen dürfen 5 Jahre lang in speziellen Hallen gelagert werden. Genauso alle anderen Zitrusfrüchte. So sollte eine Logistikkette zusammenkrachen, die uns Zitrusfrüchte auf den Tisch liefert, würden wir es in den nächsten 2 bis 3 Jahren überhaupt nicht bemerken. Erst danach würde man versuchen diese Früchte zu reglamentieren.
Mit Äpfeln ist es nicht viel anders. Auch diese werden 2 bis 3 Jahren in Lagerhallen aufbewahrt, so dass wir auch hier keinen Mangel vorerst merken würden.Dabei wachsen Äpfel hier in Europa, so dass selbst der Weg zur solch einer Halle nicht besonders lang wäre.
Auch Kartoffeln, Reis, Korn, Zucker, Salz etc. werden gelagert, Fleisch wird in riesigen Hallen gefroren, ebenso wie Gemüse etc. Wenn also nur die Logistik ausfallen sollte wäre es nicht sehr schlimm für die Menschheit. Selbstverständlich wäre es nicht so bequem wie jetzt - gleich um die Ecke im Supermarkt, aber es würde gehen. Selbstverständlich auch würde es sofort einen Schwarzmarkt geben - Tauschgeschäfte und viele skrupelose "Geschäftsmänner/frauen", die aus dem Leid des Einen sein Profit schlagen würden.
Etwas schwieriger würde es, wenn es wirklich zu einem totalen Kollaps kommen würde. Dann würde es eine Massenbewegung geben - wie ich am Anfang erwähnt habe - von einem Lager mit Lebensmitteln zu anderen. Es würde zur Gewalt und Verbrechen kommen. Letzt endlich würden die Menschen auf dem Land versuchen etwas essbares zu finden und dort zu überleben, doch nicht das Essen würde vom Leben und Tod entscheiden, sondern... das Wasser. Ohne trinkbares Wasser können wir nicht überleben. Eine Wasserquelle in der Stadt zu finden gleicht einem Lotteriespiel. Etwas einfacher ist es auf dem Land, aber... am sichersten wäre direkt an einer Wasserquelle zu sein, also da, wo Flüsse und Bächer ihren Anfang finden. Je weiter von der Zivilisation umso besser. Doch dort - in der Wildnis - muss man sich auskennen um zu überleben. Ansonsten darf man nur das Essen, was man kennt und unnbedingt auf das Fleisch verzichten (Wurmbefall, Tollwut etc). Dagegen könnte man Fische fangen und diese Räuchern, Trocknen, im Feuer backen.
Doch am wichtigsten ist... nicht alleine um das Überleben zu kämpfen, sondern sich in kleinen Gruppen zu organisieren.
Ich hoffe, die Menschen werden zuvor zur Vernunft kommen und solch ein Szenario nicht nötig wird...
LG von nachdenklichen Emi