Toll wie offen du bist ! "DAUMEN HOCH !" dafür. Weisst du, du hattest echt schwere Bedingungen so wie du das schreibst - aber ich lese bei dir ganz viel Stärke heraus. Mit 15Jahren zu entscheiden dass du freiwillig lieber in ein Heim gehst, das ist ein gewagter Schritt der viel Reife und Verantwortung zeigt.Und darin liegt deine Stärke !!! Du musstest früh lernen DEINEN Weg zu gehen und für dich zu sorgen. Das ist ein Geschenk dass viiele Erwachsene nie gelernt haben. Natürlich tut es weh abgewiesen zu werden. Ich kenne deine Mutter nicht, aber bei 8 kindern (ich bin 40 jahre alt und habe 3 kinder) kann ich mir gut vorstellen, dass sie total überfordert ist und dann ihre Gefühle "abgeschaltet " hat um nicht völlig durch zu drehen. Und dein Papa scheint hilflos dazwischen zu stehen und weiss auch nicht weiter. Insofern hast du genau das Richtige gemacht und für dich gesorgt - und bist da raus. Was die Eltern deines Freundes angeht: die kennen solche Familienverhältnisse nicht und haben daher wenig Verständnis dafür. Wie reagiert denn dein Freund darauf wenn die dich schlecht behandeln ? Das ist ja nicht unwichtig ob oder wie er zu dir steht.
Fakt ist: du BIST liebenswert und ein toller Mensch !!! Du hast, kannst und musstest mehr leisten in deinem Alter als manche ihr Leben lang. Es ist nicht immer fair und gerecht aber es ist nunmal so. Du hast nun zwei Möglichkeiten: -entweder du verzweifelst daran und versinkst in Sekbstmitleid ( ich bezweifel dass es dir besser geht damit) oder - du machst weiter wie bisher: gehst deinen Weg, achtest darauf was für dich das Beste ist ( das fühlst du ) und verfolgst das Ziel, das es dir gut geht. Dafür solltest du deine Gedanken und deine Kraft lenken. Such dir Hilfe, alles was dir hilft ist erlaubt. Bei der Diakonie oder auch Profamilia kannst du dich kostenlos beraten lassen, welche Möglichkeiten du hast und wo es überall Hilfe für dich geben kann. Zum Beispiel gibt es Unterstützungen von verschiedenen Einrichtungen, Ermässigungen auf Antrag usw wenn du mit deinem Freund zusammen lebst ( z.b.Wohngeld). Ihr müsst nicht aus finanziellen Gründen bei seinen Eltern leben - schon gar nicht wenn du dort kaputt gemacht wirst. Ich hoffe dass dein Freund eine Stütze ist und zu dir hält und als treuer Wegbegleiter neben dir steht und dir Kraft gibt: falls nicht, musst du auch da überprüfen ob es dir gut tut und tatsächlich das ist was du brauchst. Deinem Papa kannst du vielleicht einen offenen Brief schreiben oder dich mal mit ihm alleine treffen und mit ihm reden. Er ist bermutlich genauso gefangen in euren Familienstrukturen wie du und wer weiss, vielleicht tut ein bisschen Abstand ja Wunder. Ich denke eure Zeit wird noch kommen wo dein Papa dir auch seine Gefühle zeigen kann. Zumindest hoffe ich das für dich ! Und vielleicht auch die Mama wenn sie älter ist und mehr Ruhe im Haus hat. Und eines Tages wirst du selber eine Familie haben und kannst es dann mit all deinen bisherigen Erfahrungen anders und besser machen. Ich wünsche dir viel Erfolg !