Hallo liebe Mitflieder von gutefrage.net
Ich komme gleich zur Sache
Seit dem ich eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin angefangen zu machen habe, wurde ich immer verrückter. Ich wohne in einem "Stadteil" den ich sowieso Dorf nenne, wo meine Klienten leben. Also es gibt hier Mitarbeiterhäuser (3 insgesamt) und der Rest besteht aus Heimen, Psychiatrie, KiGa, Fachkrankenhaus und Schulen (Sonderschule, Diakonische Fachschule). Ich habe hier ein Zimmer und die anderen Versorgungsräume befinden sich im Flur. Also keine WG, aber auch keine eigene Wohnung. Ein anderes Zuhause habe ich nicht, da ich aus dem Ausland komme und meine Familie nicht hier lebt. Ich führe eine Fernbeziehung. Mein Freund lebt und arbeitet in der Schweiz.
Mein Problem ist: ich kann von diesem Dorf nicht weg, da ich kein Auto habe. Und in meiner Freizeit (die immer unterschiedlich fällt) sehe ich trotzdem meine Arbeit (unfreiwillig), denn meine Klienten sind auch normale Menschen wie ich (was ich im Moment bezweifle) und begegnen mir draußen. Die 4 Wände lassen mir keine Freiheit. Freunde habe ich keine, nur gute Bekannte. (Bin Einzelgängerin) Das macht mich fertig, ich habe das Gefühl in einem Teufelkreis zu sein, wo ich nicht mehr raus komme. Mein Freund fehlt mir sehr, und oft habe ich den Eindruck, dass er mich nicht versteht, obwohl er den Gegenteil behauptet. Ich rege mich wegen jeder Kleinigkeit auf, z.B.: wenn er sich nicht an einem Abend meldet, dann tauchen bei mir die ganzen Aufregungen vom Früher auf und ich fange an mich mit ihm zu streiten und das kommt ständig dazu, dass ich wohl von ihm trennen will, weil ich das ganze nicht mehr aushalten kann. Und das passiert sehr oft und dann versöhnen wir uns wieder. Ich mache mir gerade wieder die Gedanken über die Trennung, weil ich sehe, dass ich mich nicht kontrollieren kann und damit alles nur schlimmer mache, dadurch verliert die Beziehung den ganzen Genuß. Ich will ihm nicht mehr weh tun und ihn mit meinem Verhalten verletzen. Ich bin hilflos und weiss nicht wohin mit mir. Ich spüre jede Lüge die von ihm oder von seinen Eltern mal an mich gerichtet ist/war, und die bleibt bei mir für immer sitzen. Ich bin sehr misstrauisch geworden. Ich brauche endlich mal jemenden bei mir, den ich öfter sehen kann, der für mich da ist, ich brauch kein Geld, sondern nur Nähe und persönliche Zuwendung. Wir haben vor, nach meiner Ausbildung (08.2016) zusammen zu ziehen, ich weiss, dass ich abwarten soll, aber mir geligt das nicht mehr.
Ich habe mir oft Gedanken über eine Therapie gemacht, aber ich traue mich nicht (bin erst 25).
Meine Frage ist: wie soll ich mit der Situation umgehen? Was soll ich mit meinem Freund machen obwohl wir uns sehr lieben? Wie komme ich mit mir selbst klar? Die Geduld meines Freundes ist irgendwann einmal auch zu Ende, ich will aber nicht, dass es dazu kommt.
Ich wäre sehr dankbar für Ihre Ratschläge.