Das Hamburg Dungeon zählt zu den Touristenmagneten in der Hansestadt. Seit der Eröffnung 2000 kamen nach eigenen Angaben mehr als drei Millionen Besucher. Erwachsene zahlen 23 Euro Eintritt, Kinder ab zehn Jahren 19 Euro. Was weniger bekannt ist: Für die etwa 100 Beschäftigten des Unternehmens gibt es keinen Tarifvertrag. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di liegen die Einstiegsgehälter seit 2005 zwischen 7,50 Euro pro Stunde für Bürokräfte und 8,75 Euro für Schauspieler. Gemeinsam mit der Belegschaft hatte die Gewerkschaft die Geschäftsführung zu Tarifgesprächen aufgefordert. Die Forderungen: Anhebung des Mindeststundenlohns im kommerziellen Bereich auf 8,50 Euro sowie auf 9,60 Euro für die professionellen Schauspieler mit Aufstiegsmöglichkeiten je nach Verantwortung und Betriebszugehörigkeit. Außerdem verlangen die Mitarbeiter Reglungen zu Urlaub, Altersversorgung und befristeten Verträgen.
"Was wir hier verdienen, liegt hart an der Armutsgrenze", sagt eine Schauspielerin, die sich als Leonore vorstellt. Ihren echten Namen will sie lieber nicht nennen. Sie hat Angst um ihren Job. In der Show übernimmt sie wie alle anderen jede Rolle: mal Pirat, mal Mönch oder auch Pestarzt. "Das macht viel Spaß. Ich liebe meine Arbeit. Aber der Lohn reicht einfach nicht zum Leben." Um über die Runden zu kommen, jobbt sie neben ihrer 30-Stunden-Woche im Dungeon in zwei Kitas. Andere verpflichten sich zusätzlich für weitere Engagements, unterrichten oder arbeiten als Stadtführer.
Nachdem am vergangenen Mittwoch ein erster Gesprächstermin ergebnislos verlaufen war, hatte Ver.di zusammen mit den Mitarbeitern zum Streik aufgerufen. "Wir wollen weg von den Grusellöhnen und hin zu einer angemessenen Bezahlung", sagte Gewerkschaftssekretär Peter Bremme. Das Hamburger Dungeon gehört zum englischen Konzern Merlin Entertainments Group, dem nach Disney weltweit zweitgrößten Anbieter von Freizeitattraktionen wie Legoland oder Madame Tussauds. Frühjahr 2013 soll in Berlin ein weiteres Dungeon eröffnet werden.
Zusammenfassung:Der Zeitungsartikel berichtet, dass es für viele Beschäftigten des Unternehmens kein Tarifvertrag gibt.Die Stundenlohn beträgt für Bürokräfte 7.50 € pro Stunde und für Schauspieler 8.75 €.Was die Beschäftigten des Unternehmens verdienen, liegt an der Armutsgrenze.Der Lohn reicht nicht zum Überleben. Der Mindeststundenlohn soll auf 9.60 € für die professionellen Schauspieler je nach Verantwortung erhöht werden. 30 Darsteller des Hamburg Dungeon protestierten am Freitag für höhere Löhne. Sie möchten ein Tarifvertrag.