Ok, mir scheint, es werden hier drei Sachen vermischt:
1. Taucherkrankheit = Dekrompessionskrankheit
2. Tiefenrausch = Gasnarkose (auch Stickstoffnarkose, was aber irreführend ist)
3. Sauerstoffvergiftung
1. Die *Dekokrankheit* wird ausgelöst, wenn sich der im Gewebe gelöste Stickstoff zu schnell löst und dabei Bläschen bildet. Dies führt zu unterschiedlichen Symptomen wie Hautausschlag, Gelenkschmerzen bis hin zu Bewusstlosigkeit, Lähmung und Tot. (Ist aber bei einem konservativen Tauchgang normalerweise zu vermeiden, hört sich also dramatischer an als der Taucheralltag tatsächlich ist)
2. Die *Gasnarkose* kann sowohl durch Stickstoff als auch durch Sauerstoff ab einer Tiefe von ca. 30 Metern ausgelöst werden. Es ist nicht komplett erforscht, warum sie auftritt, der höhere Partialdruck der Gase scheint jedoch eine Alkohol-ähnliche Wirkung auf die Synapsen im Gehirn zu haben. Eine Gasnarkose ist nicht weiter schlimm sofern man ein paar Meter auftaucht, dann verschwindet sie wieder. Für technische Taucher, die sehr viel tiefer gehen als die normalen 30 Meter für Sporttaucher, ist die Narkose natürlich ein Problem. Deswegen mischen sie ihrem Gasgemisch Helium hinzu - dieses ist teurer, aber löst die Narkose nicht aus. Ein höherer Sauerstoffanteil, wie z.B. bei Nitrox, hingegen bringt keinen Vorteil wenn es um die Gasnarkose geht.
3. Die *Sauerstoffvergiftung* letztlich ist der Grund, warum für das Tauchen mit Nitrox (ein Gasgemisch mit höherem Sauerstoffanteil als in normaler Luft, typischerweise 32%) ein Kurs vorgeschrieben ist. Denn so gut Sauerstoff für unsere Körper ist, so schlecht kann er unter Druck werden. Mit dem höheren Druck unter Wasser wird auch der Sauerstoff im Gewebe gelöst, man spricht von dem so genannten Partialdruck. Wenn dieser über ein bestimmtes Limit geht, kann der Sauerstoff toxisch werden und heftige Krampfanfälle auslösen. An sich nicht direkt tödlich, doch da es dem Taucher nicht mehr möglich ist sich selbst zu kontrollieren, verliert er seinen Lungenautomaten und ertrinkt. Daher ist der oben schon beschriebene maximale Partialdruck von 1,6 - für viele Organisationen sogar 1,4 - nicht zu überschreiten.
Ich hoffe, dass hat die drei Begriffe etwas klarer gemacht. Alle drei Risiken lassen sich durch aufmerksames und umsichtiges Tauchen in 99,9% der Fälle verhindern.