Ist es falsch, wenn ich jemandem nach so einem Gespräch nichts mehr anvertrauen will?
Ich hatte neulich ein Gespräch mit meiner Schwägerin über ein Thema, das mich emotional sehr getroffen hat (ich möchte nicht näher darauf eingehen). Obwohl ich gar nicht so intensiv darüber reden wollte, hat sie mich immer wieder gefragt, warum ich darüber noch nachdenke und warum ich das nicht einfach loslassen kann.
Sie fragte mich immer wieder in einem ernsteren Ton: „Ich weiß nicht, warum du dir solche Gedanken darum machst und nicht einfach loslässt.“
Es war nicht nur einmal sie hat ständig das Gleiche gefragt. Irgendwann hat es sich so angefühlt, als müsste ich mich für meine Gefühle schämen oder mich rechtfertigen, nur weil ich momentan in dieser Situation stecke und gewisse Gedanken noch nicht komplett loslassen kann.
Ich habe versucht zu erklären, dass ich kein Mensch bin, der einfach auf „ignorieren“ umschaltet besonders wenn einen etwas innerlich getroffen hat. Es kommt im Alltag einfach mal kurz hoch, auch wenn ich mich bemühe, mich abzulenken.
Ich bin außerdem schwanger und sie meinte, das sei nicht gut fürs Baby. Aber ich finde nicht, dass ich übermäßig gestresst bin ich verarbeite es nur auf meine Weise, ruhig und in meinem Tempo.
Nach dem Gespräch habe ich für mich entschieden, dass ich ihr in Zukunft nichts Persönliches mehr anvertrauen möchte. Ich fühle mich zwar etwas schlecht deswegen, aber gleichzeitig denke ich: Wenn ich mich in so einem Moment nicht verstanden und ernst genommen fühle, ist es doch mein gutes Recht, mich zu schützen.
Was meint ihr übertrieben oder nachvollziehbar?