Im Prinzip geht es nur darum, die Erbinformation weiterzugeben, und das hat wahrscheinlich schon stattgefunden, bevor es Zellen gab. Theorien gehen z.B. davon aus, dass es RNAs - oder deren Vorläufer - gab, die eine bestimmte, dreidimensionale Faltung annehmen konnten und mit bestimmten funktionellen chemischen Gruppen oder gebundenen reaktiven oder stabilisierenden Kofaktoren (z.B. Ionen) irgendwelche Reaktion katalysieren konnten. Sollte es nun eine funktionelle Faltung geben, die in der Lage ist, sich selbst aus in der Umwelt vorhandenen Einzelbausteinen (bei einer RNA: Ribonucleotide) aufzubauen, hätte diese Faltung schon einen "Selektionsvorteil", da sie sich selbst vermehren kann. Alles andere - der Erwerb einer Membran, eines Stoffwechsels, Aufbau von Proteinen, der Wechsel zur DNA als Erbinformation usw - könnte dann im Laufe der Zeit hinzugekommen und Erhalten worden sein, da sie dem "Besitzer" weitere Vorteile gegenüber "Nichtbesitzer" verschaffen, die das Überleben unter den Umweltbedingungen gegebenenfalls erleichtern.
Es ist also kein "Wille", der in den Lebewesen steckt, sondern eine eigensinnige Erbinformation, die eine Information beherbergt, mit der sie sich selbst erhalten kann. Alles andere, wie Instinkte, Verhaltensanpassungen, Anatomie und Physiologie etc. dient nur dazu, dieses Ziel optimal zu erreichen...
Und wenn die Mechanismen bei einem Lebewesen versagen...dann nimmt eben ein anderes seinen Platz ein