Ich kann da das Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" von Danielle Graf und Katja Seide (diese haben auch einen Blog) sowie den Instagram Blog von Kathy Weber "Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern" (sie hat auch eine Webseite) empfehlen.

Wenn sogenannte Strafen als Konsequenzen getarnt sind - und Wegnehmen eines Privileged ist nichts anderes als eine Strafe - kann das mehr zu Gegendruck kommen.

Denn aggressives Verhalten bei Kindern hat immer einen Grund - sie sind in Not und wollen darauf aufmerksam machen.

Bestrafungen oder Konsequenzen - ich rede nicht von natürlichen Konsequenzen,wie wenn man im Regen rausgeht,wird man nass - wirken nur kurzfristig und die Impulskontrolle wird dadurch nur so gefördert, dass dieses Fehlverhalten nur aus Angst vor Strafe und bei Anwesenheit einer Kontrollperson unterlassen wird. Sobald es sich unbeobachtet fühlt,kann es das heimlich tun und Lügen wird dadurch ich gefördert.

Jedoch will man ja eigentlich erreichen,dass Kinder lernen, solches Verhalten zu lassen, aus moralischer Einsicht ohne Anwesenheit einer Autoritäsperson - und ja das dauert und ist ein langer Weg,aber die neuronalen Verbindungen im Gehirn sind hier länger als die bei den Konsequenzen und Strafen.

Strafen bewirken zur kurzfristig etwas, denn mit zunehmendem Alter muss die Strafe noch "schlimmer" werden, ansonsten verliert sie an Macht und Gewicht. Das kann dazu führen,dass in der Pubertät dann rebelliert wird,weil man sich nichts mehr sagen lassen will und die eigene Kraft und Macht nun ausnutzt.

Lies mal hier:

https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2017/09/strafen-warum-wir-kinder-nicht-bestrafen-muessen.html?m=1

Ich hoffe, dass sich das wieder einrenkt.

Und aggressives Verhalten liegt auch an der Impulskontrolle,die eben noch bei Kindern noch nicht ausgereift ist.

Liebe Grüße

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Ich sehe da eine ungesunde Familiendynamik. Man kann ihn ja bei seinen Gefühlen begleiten und Verständnis zeigen, den er empfindet, dass er einen Wunsch nicht erfüllt bekommt, aber trotzdem freundlich und klar beim Nein bleiben.

Was mir eher Sorgen macht, dass er eine Backpfeife bekommt. Das ist strafbar, im Gesetz steht, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung - sowohl physisch als auch psychisch - haben. Deine Eltern sind wahrscheinlich überfordert, jedoch hilft Gewalt - auch ein "Klaps" und "Backpfeife" sind Gewalt - die Begriffe sind verniedlichend. Deine Eltern dürfen das nicht tun. Sie haben ihre Wut selbst nicht im Griff und keine gesunden Strategien zur Wut-Bewältigung, denn sie geben ihm eine Backpfeife, verletzen ihn in Ihrer Wut und Hilflosigkeit. GESUNDE Strategien wären, eine kurze Auszeit, zu atmen und sich selbst beruhigen, danach in Ruhe sprechen, ins Kissen schreien, Boden stampfen etc.) Eltern sind da Vorbilder, haben Eltern selbst keine gesunde Strategie zur Wut-Bewältigung, können es die Kinder nicht lernen. Er lernt ansonsten nur, dass Gewalt bei Konflikten ein legitimes Mittel ist.

Und wenn er sich so benimmt, auffälliges Verhalten hat immer einen Grund, kann auch ein Hilferuf sein, dass ihm irgendwas fehlt und es ihm nicht gut geht, und durch solch ein Verhalten versucht, darauf aufmerksam zu machen.

Google mal "bedürfnisorientierte Erziehung", ich kann auch das Buch "Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen durch stürmische Zeiten" von Jesper Juul empfehlen sowie "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn - Gelassen durch die Jahre 5 bis 10" von Danielle Graf und Katja Seide empfehlen. Oder den Instagram Account von "Kathy Weber" - gewaltfreie Kommunikation mit Kindern. Vielleicht hilft das auch deinen Eltern weiter. Denn ansonsten kann es sich immer zum größeren Machtkampf zwischen deinen Eltern und deinem Bruder entwickeln und er rebelliert dann nur noch, weil er sich nicht wertgeschätzt fühlt. Und er muss auch lernen aus den Konsequenzen durch sein Handeln - wenn er nicht lernt, schlechte Noten, Chance geringer auf Abitur, Ausbildung etc. Wenn man ihn da mehr zwingt, umso mehr rebelliert er. Vielleicht ist es Zeit, ihm diese Verantwortung zu geben, und vielleicht fehlt ihm auch die Motivation und ein Ziel. Was für Interessen hat er? Vielleicht würde es ihm helfen, dass man ihm einfach mal zuhört ohne gleich zu verurteilen und zu bewerten.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte.

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