Meine Aufgabe als seine beste Freundin: Anteilnahme oder brutale Ehrlichkeit?

Hallo allerseits, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Folgende Situation: Ich (weiblich, 28) habe seit fast 6 Jahren einen besten Freund (männlich, 25). Er hatte nach längerer Zeit seit Oktober 2015 wieder eine Freundin und schien auch sehr glücklich mit ihr zu sein. Dann ist sie allerdings in eine andere Stadt gezogen und das ganze wurde zur Fernbeziehung. Dann wollte die Freundin lieber einen kompletten Neuanfang machen und hat die Beziehung beendet (Februar 2016). Trotzdem wollte er den Kontakt zu ihr nicht abbrechen und wenigstens mit ihr befreundet bleiben - wovon ich ihm abriet, da ich sehr genau weiß, wie schlecht er freundschaftliche und romantische Gefühle voneinander trennen kann (eigene Erfahrung...). Ich befürchtete, es würde ihn kaputt machen, zumal er zu Depressionen neigt, aber er meinte nur, "er könne einfach nicht mit ihr abschließen". Nun ja, irgendwie schien das mit der Freundschaft trotz der räumlichen Distanz zu funktionieren, aber ich hatte manchmal den Eindruck, dass er immer noch ziemlich klammern würde. Genau weiß ich es nicht, da ich nur seine Seite der ganzen Geschichte kenne. Aber ich weiß auch, wie er drauf ist, und kann mir das ziemlich gut vorstellen. Jedenfalls wollte er diese Woche mal wieder zu ihr fahren, um sie zu besuchen, aber sie hat dieses Treffen kurzfristig abgesagt und ihm am Telefon gesagt, dass für sie die ganze Sache eigentlich vom Tisch ist. Sprich, sie hat die Freundschaft beendet. Woraufhin ich dann vorgestern die dankende Aufgabe hatte, meinen zutief verletzten, deprimierten und wütenden Freund zu trösten. Und verdammt, es fiel mir wirklich schwer. Er tut mir leid, wirklich, und die kaltschnäuzige Art und Weise, wie sie das Ganze beendet hat, kann ich auch nicht gutheißen, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, DASS sie es beendet hat. Denn ich weiß, dass er aufdringlich sein kann, und auch gerne mal nicht begreift, dass es (körperliche) Grenzen in einer Freundschaft gibt. Er ist extrem körperbetont und kann nur schwer nachvollziehen, wenn andere Menschen (wie ich auch) nicht so kuschelbedürftig und anhänglich sind. Oder dass nach dem Ende einer Beziehung eben plötzlich gewisse Grenzen bestehen. Wenn dann auf einmal ein halber Meter Sitzabstand auf der Couch herrscht, ist er extrem verletzt und beleidigt. Und wäre ich seine Ex-Freundin, fände ich das seeehr anstrengend... Aber ich bin nun mal seine beste Freundin und so ziemlich die einzige Person, der er sich überhaupt anvertraut, deswegen fühle ich mich verpfllichtet, ihn zu unterstützen und zu trösten, obwohl ich innerlich eigentlich auf ihrer Seite bin. Zumal ich die Befürchtung habe, dass er wirklich in eine ernsthafte Depression abstürzen könnte (wäre nicht das erste Mal), wenn ich ihm ehrlich sage, dass meiner Meinung nach ER sich ebenfalls falsch verhalten hat. Ganz ehrlich, was würdet ihr tun? Was glaubt ihr, ist hilfreicher? Brutale Ehrlichkeit oder doch lieber Samthandschuhe?

Schon mal Danke für die Antworten!

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Ehrlich zu sein ist immer besser auch in diesem Punkt 😁 Man sieht dass du eine sehr gute Freundin bist! :)
M (16)

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