Hey,du könntest ja überlegen, gemeinsam mit deinem Freund nach Südkorea zu reisen. Klar, dein Freund wird sich nicht plötzlich in einen Koreaner verwandeln – aber du könntest ihn einfach mal offen auf deine Vorlieben oder deinen Fetisch ansprechen. Vielleicht hat er ja Lust, mit dir ein paar koreanische Wörter in den Alltag zu integrieren, seine Haare schwarz zu färben oder gemeinsam koreanisch zu kochen.
Falls er das nicht möchte, kannst du natürlich auch eigenständig das Land bereisen oder Aspekte der koreanischen Kultur in deinen Alltag einbauen.
Was ich allerdings etwas voreilig finde, ist der Plan, später unbedingt einen Koreaner zu heiraten und in Südkorea zu leben. Ich verstehe, dass du großes Interesse an der Kultur hast – wahrscheinlich hast du viele Dokus geschaut oder Sachbücher gelesen. Aber das allein reicht nicht aus, um zu beurteilen, ob du wirklich dauerhaft in einem Land leben möchtest, das du bisher nur aus der Ferne kennst. Viele Schattenseiten eines Landes zeigen sich erst, wenn man längere Zeit dort lebt oder direkt mit Einheimischen spricht.
Gerade in Bezug auf die Partnerwahl wäre es zumindest sinnvoll, dich überhaupt mal mit einem Koreaner unterhalten oder vielleicht sogar gedatet zu haben – es sei denn, das Wichtigste an einer Beziehung ist für dich die ethnische Zugehörigkeit. In dem Fall wäre ja ohnehin klar, dass du nur Koreaner daten willst.
Ein Fetisch ist per se nichts Schlimmes – solange du Menschen nicht darauf reduzierst. Vorlieben sind menschlich. Aber wenn du planst, eine geliebte Person in der Zukunft wegen ihrer Herkunft zu verlassen, wirkt das doch ziemlich oberflächlich. Klar, jeder Mensch achtet in gewissem Maß auf Äußerlichkeiten – das ist normal. Aber jemanden nur als Übergang zu betrachten, bis jemand „Besseres“ kommt, finde ich ehrlich gesagt nicht fair – schon gar nicht gegenüber deinem jetzigen Freund