Vielleicht kann ich dir die frage mit einerm Gleichnis erklären.
Vor vielen vielen Jahren lebte ein Mann, der besaß einen Ring von unschätzbarem Wert. Der Stein war ein Opal, der in hundert Farben schimmerte. Diesem Ring nun wohnte eine geheime Kraft inne, nämlich dass er jeden, der ihn in diesem Glauben trug, vor Gott und den Menschen angenehm machte. Der Mann, der Besitzer des Gings, hinterließ diesen seinen kostbarsten Besitz dem Sohn, der ihm der liebste war, und verfügte in seinem Testament, dass diser ign wiederum seinem liebsten Sohn vermachen solle. Nicht dem ältesten, nicht dem klügsten, nicht dem stärksten, nein, dem, der ihm am liebsten war, und dieser Sohn sollte Oberhaupt der Familie werde. Bis er schließlich an einen Mann geriet, der drei Söhne hatte, die ihm gleich lieb waren. Sobald er mit einem seiner Söhne zusammen war, wuchs seine Libe ins Unermessliche und jedem einzelnen Sohn insgeheim den Ring versprochen hatte. Als er alt wurde und spürte, dass seine Zeit bald zu Ende ging, tat ihm das Herz weh bei dem Gedanken, zwei seiner Söhne enttäuschen zu müssen. Deshalb ließ er heimlich einen Künstler kommen und beauftragte ihn, zwei Ringe herzustellen, die dem echten so sehr glichen, dass niemand sie unterscheiden könne. So geschah es. Sogar der Vater konnte nicht mehr erkennen, welcher Ring der echte war. Und als seine letzte Stunde nahte, rief er seine Söhne einzeln zu sich, den ältesten, den mittleren, den jüngsten, segnete einen jeden und gab ihm einen Ring. Dann starb er.
Nach seinem Tod zeigte jeder der drei Söhne seinen Ring vor, jeder behauptete, den rechten zu haben. Sie stritten, sie riefen Gott als Zeugen an, aber alles war vergebens. Die drei Ringe sahen vollkommen gleich aus. Die Söhne zogen vor den Richter, und jeder schwor den Ring von seinem Vater persönlich bekommen zu haben, kurz vor seinem Tod, zusammen mit seinem Segen. Es war ein weiser Richter. Er sprach: "Ich bin nicht dazu da, um Rätsel zu lösen. Da ihr alle drei keine Zeugen bringen könnt und jeder den anderen beschuldigt, steht eine Aussage gegen die anderen. Aber soll der rechte Ring nicht die Kraft besitzten, seinen Träger vor Gott und den Menschen angenehm zu machen? Nun denn, das wird das Rätsel wohl lösen. Wen lieben zwei von euch am meisten? Der muss dann doch der Besitzer des echten Rings sein." Die zerstrittenen Söhne schwiegen und sahen sich betreten an, und der Richter sagte: "Keiner der Ringe macht seinen Besitzer angenehmer als die beiden anderen? So ist also keiner der Ringe echt? Vielleicht ist der echte ja verloren gegangen, und euer Vater ließ, um den Verlust zu bergen, drei gleiche Ringe anfertigen?" ,"Ich gebe euch einen Rat, kein Urteil. Nehmt die Sache, wie sie ist. Soll jeder glauben, er sei im Besitz des rechten Rings. Denn eines steht fest, euer Vater hat euch geliebt, alle drei. Seid dankbar für diese Liebe, und bemüht euch, den Beweis für die Echtheit eures Rings zu erbringen, indem ihr sanftmütig und verträglich seid und nach guten, gottgefälligen Werken strebt. Ich lade euch wieder vor diesen Richterstuhl, in tausend Jahren. Dann sitzt hier vielleicht ein weiserer Richter, als ich einer bin.
Ich hoffe ich konnte helfen :)
MfG Cookie8197