Als wir den dreiwöchigen Sprachaufenthalt in Biarritz bei Boalingua buchen wollten, wurde uns zugesichert, dass die Gastfamilien streng kontrolliert und überprüft werden. Leider mussten wir feststellen, dass dies nicht der Fall ist, als unsere Tochter und ihre Freundin während ihres Aufenthalts in Biarritz bei einer Gastfamilie untergebracht waren.

Wir haben während des Aufenthalts Kontakt mit Boalingua in Luzern aufgenommen. Am Telefon wurde uns mitgeteilt, dass ein Wechsel der Gastfamilie sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich sei, da alle Plätze ausgebucht waren. Dies liess uns als Eltern in einer belastenden Situation zurück, da unsere Tochter und ihre Freundin die gesamte Zeit bei dieser Familie verbringen mussten.

Hier die wichtigsten Punkte zu den Erfahrungen:

1.       Abholung am Flughafen: Die Frau war nicht vor Ort, als die Mädchen in Biarritz angekommen sind (Versäumnis der Ankunft).

2.       Raucherwohnung: es war Nichtraucherwohnung gewünscht. Die Wohnung hat nach Rauch gerochen. Wir sind selbst nicht Raucher und haben erwartet, dass die Gastfamilie auch nicht raucht.

3.       Falsche Adresse: Ist die Unterkunft wirklich die zu erwartende gewesen (andere Adresse)? Dies führte dazu, dass die Mädchen am ersten Schulabend (Montag) nach 22.00 Uhr vor dem falschen Haus standen.

4.       Altes Brot: Die Mädchen hatten am ersten Tag des Sprachaufenthaltes altes Brot bekommen (2 Wochen über dem Datum). Danach haben sie nicht mehr gewusst, ob das Brot frischer war, da sie nur noch 2 Schieben Toastbrot direkt auf dem Teller erhalten haben (sie durften das Brot nicht mehr selbst nehmen).

5.       Qualität der Mahlzeiten: Die Zustände in der „Gastfamilie“ waren nicht gut. Von den zwei Mahlzeiten pro Tag war das Frühstück ungenügend (2 Scheiben Toastbrot!) und von den Abendmahlzeiten nur 13 (5x gar nicht, 3x Sandwich) von 21 bereitet worden. Von der Qualität ganz zu schweigen. Das Argument, dass das Budget nicht ausreiche bei den Mahlzeiten ist nicht tragbar, wurde es von uns bezahlt und war unseres Erachtens sicher ausreichend.

6.       Mahlzeitenflexibilität: Die Flexibilität der Mahlzeiten sollte vorausgesetzt werden, wenn ein zusätzliches Sport-/ Surfangebot besteht. In unserem Fall fielen die Mahlzeiten aus, da nach 22.00 Uhr nichts mehr gegessen werden durfte und die Mahlzeiteinnahme vorher aufgrund der Distanz und der Inflexibilität der «Gastfamilie» nicht möglich war. Es gab eine Mikrowelle in der Unterkunft, sodass eine Mahlzeit problemlos aufgewärmt hätte werden können, ebenso gab es einen Kühlschrank, an den die Mädchen aber nicht gehen durften. Die Nahrungsaufnahme ist ein Grundbedürfnis und wurde von uns ausreichend bezahlt.

7.       Umgang mit den Mädchen: Die Mädchen wurden in der ersten Woche angeschrien, da sie zu «laut» waren. Es ist/war nicht akzeptabel, dass die Frau die Mädchen angeschrien hat, wenn sie die Tür von der Toilette abends vorsichtig abgeschlossen haben, oder wenn sie auf den Zehenspitzen gelaufen sind. Die zwei Mädchen können sehr leise sein, aber gegen knarrende Türen und laute WC-Spülungen können sie nichts ausrichten. Seitdem hatten die Mädchen Angst etwas falsch zu machen und wollten nicht, dass wir als Eltern weder Boalingua noch die Schule in Biarritz kontaktieren. Sie hatten Angst, dass die Situation weiter eskaliert, nachdem Boalingua schon die Schule kontaktiert hatte, wenn wir uns telefonisch bei ihnen gemeldet haben. Das war nicht so abgemacht und die Situation hat sich nicht verbessert, im Gegenteil.  Die Frau war nicht glücklich, dass sie hinsichtlich des Essens kontaktiert wurde und hat sich auf die Kinder abreagiert. Es war für uns Eltern eine schwierige Situation aus der Distanz etwas zu unternehmen.

8.       Allein gelassen: Am ersten Wochenende waren die zwei Mädchen über Nacht alleine (die «Gastfamilie» schlief in ihrem Bus) und es wurde einzig ein nicht ausreichendes Frühstück «hingestellt».

9.       Wäschewaschen: Kleider Waschen durften die Mädchen einmal pro Woche und nur ein Waschprogramm pro Kind. Dies führt dazu, dass sie während 3 Wochen ihre Strandhandtücher nicht waschen konnten. Die Maschine war jedes Mal voll. Sie bieten ein Surfprogramm, aber es besteht keine Möglichkeit, die Strandhandtücher zu waschen? Die Rede von der Frau war immer, dass ihr Budget zu klein war.

10.  Erwartungen an Gastfamilien: Wir erwarten keine «dicke Freundschaft» bei einem 3-wöchigen Sprachaufenthalt zwischen Gast und Gastfamilie, aber Gastlichkeit dürfen wir als Eltern voraussetzen, sonst sind die Familien nicht gut ausgesucht. Wichtig ist, dass sich die Kinder wohlfühlen und akzeptiert/toleriert werden. Wenn Boalingua nicht in der Lage ist, gute Unterkünfte zu bieten, sollte Boalingua solche Reisen nicht anbieten. Oder sie sollte Biarritz nicht empfehlen, wenn keine geeigneten Familien dort sind. Wir als Eltern erwarten, dass unsere Kinder gut aufgehoben werden.

11.  Alkoholkonsum: Die Frau hat regelmässig Alkohol getrunken, das ist kein Vorbild für Jugendliche. Das hat uns völlig überrascht, als wir das nach ihrem Sprachaufenthalt hörten. Der Sohn (ca. 5- oder 6-jährig) von der Frau hat sogar gewusst, wie viel Alkohol Bier oder Wein enthält. Diese Situation finden wir auch als Eltern unakzeptabel. Wir haben Boalingua unsere Mädchen anvertraut und haben nicht erwartet, dass sie in einer nicht geeigneten Familie landen. Wir haben ganz klar unsere Bedenkungen, dass die Familien überhaupt nicht professionell selektiert werden.

Wir sind überaus von Boalingua enttäuscht und können sie nicht weiterempfehlen.

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