Hallo!
Ich habe vor knapp anderthalb Jahren im Suff einen Haufen Mist verzappt, für den ich dann im nachhinein einen Strafbefehl in Höhe von 750 Euro erhalten habe. Da ich durch jugendlich naive Gedanken geleitet wurde, wollte ich mir einen Anwalt holen, der einen Prozess aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit gewinnt und mich dementsprechend ohne Kosten aus der Angelegenheit rausholt. (Ich konnte mich wirklich an nichts mehr erinnern, BAK war aber "nur" bei 2,2 Promille oder so). Nun erzählte mein Vater dem Anwalt von meinem Anliegen, ein Termin wurde gemacht und ich erschien pünktlich. Als ich Platz nahm, las sich der Anwalt den Sachverhalt durch (nachdem ich da war!) und fing an wie im Jura-Studium kleine +-Zeichen hinter Worte zu setzen und kam zu dem Schluss, man könne ja, da es eine jugendtypische Verfehlung sei, Widerspruch einlegen und Sozialstunden beantragen, wolle aber erstmal den DNA-Test abwarten zu dem dann ein neuer Termin vereinbart wurde.
Bei eben jenem Treffen wiederholte er nur, was er bereits sagte, da der DNA-Test schlecht für mich, gut für die Staatsanwaltschaft ausfiel (alles nachweisbar) und fragte mich dann, wie wir das mit dem Geld machen wollen. Ich legte ihm die Unterlagen der Familien-Rechtsschutzversicherung hin und er sagte mir, dass diese keine Strafsachen übernehmen. Also fragte ich nach den Kosten auf die ich mich vorbereiten müsse, wobei er sagte es seien (zu dem Zeitpunkt) bereits mehr als 800€ und es kämen noch weitere Kosten für evlt. weitere (Gerichts-)Termine, Anfahrt, etc dazu.
Meine Annahme nach würden, da ich den Prozess ja nie gewinnen, sondern nur eine andere Art der Strafe erhalten würde, dazu noch Kosten des Gerichts, der Staatsanwaltschaft etc. dazu kommen, weswegen ich dem Anwalt seine Befugnisse entzog, dem Gericht mitteilte den Widerspruch zurückzuziehen und dass besagter Anwalt eben nicht mehr mein Anwalt sei.
Wäre er nicht verpflichtet gewesen mir zu sagen, dass ihn zu beauftragen mich teurer kommt, als wenn ich einfach zahle? Muss ich seine Rechnung (jetzt in Höhe von ca. 660 euro, also 90€ unter der Strafsache) tatsächlich zahlen? Das wäre doch Betrug in höchstem Maße, da er ja mehr als offensichtlich meine Naivität und Unwissenheit auf meine Kosten ausgenutzt hat um sich zu bereichern!
Bitte um schnelle Antoworten,
LG der Steven
PS: Nachweise, wie Gerichtsentscheidungen, Gesetzesauszüge, Paragrafenketten und der gleichen sind mehr als Willkommen!