...Ich habe mich anschließend nicht mehr bei ihr gemeldet. Wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Wahrscheinlich wäre ich in einem Gespräch ausfallend, wütend und aggressiv geworden, da es nicht die erste Situation war, in der ich meine Mutter so erlebt habe.
Nach zwei Wochen, an einem gemütlichen Sonntagabend, kam dann der Anruf. Bei dem Blick aufs Handy wurde mir schon ganz schlecht „Mama ruft an“. Ich hätte mein leckeres Abendessen direkt auskotzen können. Nun ja, was solls, ich bin ran gegangen und das war der Fehler. Ich durfte mir böse Beleidigungen anhören, die nicht nur mich betrafen, sondern auch meinen Freund, die Familie meines Freundes….im Endeffekt gegen alle Leute gerichtet, die mir im Moment gut tun und mir Kraft geben. Ich sei nicht mehr ihre Tochter, bin kalt und aggressiv. Sie sei enttäuscht von mir und ich solle sie so akzeptieren wie sie ist und wenn ich das nicht kann, dann war es das. Sie hat geweint, gebrüllt….es war einfach nur schrecklich. So schlimm, dass ich dann tatsächlich aufgelegt habe. Das habe ich bisher nicht oft gemacht, aber auf die Diskussion konnte ich mich nicht weiter einlassen. Es wäre dann auch meinerseits eskaliert. Danach bekam ich noch traurige, mitleidige Anrufe die direkt auf meinen AB weitergeleitet wurden. Auch am nächsten Tag gab sie keine Ruhe. Sie schrieb SMS, es war eine Art Entschuldigung, aber auch wieder vorwurfsvoll und hat die Sichtweise umgedreht und mir die Idee der Kontaktsperre in die Schuhe geschoben. Letztlich haben wir uns so geeinigt, erstmal eine Pause zu machen und im Januar einen Neustart zu versuchen. Aus Januar wurde Februar und da stehe ich nun. In 2 Stunden treffe ich mich mit ihr…..ich habe Angst…..Angst wieder zurück zu fallen, wieder Mitleid zu haben. Was will ich überhaupt….will ich die Beziehung wirklich zu meiner Mutter, will ich nur Frieden. Ich steh nicht zum ersten Mal an diesem Punkt, doch den Absprung habe ich bisher nie geschafft.