Liebe Community,
zurzeit bin ich etwas ratlos. Seit knapp anderthalb Jahren habe ich einen sehr guten Freund. Da lief auch schon mehr, aber eigentlich ist es vor allem die tiefe Freundschaft, die uns verbindet. Im vergangenen Jahr sind wir durch dick und dünn gegangen. Als ich ihn kennengelernt habe, saß er den ganzen Tag am Rechner, kiffend/trinkend, ohne Arbeit. Das ging mehr oder weniger schon 15 Jahre so, aber im letzten Jahr wurde es sehr kritisch und er wäre fast obdachlos geworden. Jetzt hat er eine eigene Wohnung, einen Job, räumt selbstständig auf und beginnt im Juni sein Praktikum/bzw. bald eine neue Ausbilung mit 43 Jahren.
Ich habe im letzten Jahr sehr viel Pech gehabt. Konnte kaum Bewerbungen schreiben, sitze jetzt selbst mit den schlimmsten Depressionen meines Lebens hier und weiß nicht weiter. Zwischen uns gab es auch schon körperliche Auseinandersetzungen und er kontrolliert mich sehr stark bzw. muss ich mich für jede Minute meines tages rechtfertigen. Bisher war ich trotz aller Widrigkeiten immer sehr selbstständig, hab gearbeitet und mich immer wieder selbst aus dem größten Loch geholt. Jetzt bin ich wie gelähmt. Er ist da und ich hab ihn auch lieb, aber irgendwie ist das ganze nicht gesund. Seitdem habe ich kaum noch Kraft und er wünscht sich eine Beziehung...und versteht nicht, dass ich das nicht möchte. Nun ist er aus vielen Gründen mein einziger Kontakt zur Außenwelt. :-( Habe hier mit Angststörungen zu kämpfen, deshalb bin ich da sehr, sehr schüchtern. Wie seht ihr die Situation? Liegt es auch ein bisschen an ihm, dass ich aus der Depression gar nicht mehr rauskomme? Versteht mich nicht falsch, ich hab ihn lieb, aber die Freundschaft zu ihm fühlt sich ein wenig so an, als wenn ich mit Bleiklötzen durch den Wüstensand stampfe...
Habt schon einmal ganz, ganz herzlichen Dank für eine Rückmeldung